IBB Dortmund

Europa erleben – „Grenzen“ überwinden

Das IBB, das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk mit Sitz in Dortmund, setzt sich für Völkerverständigung, Versöhnung und Toleranz ein und organisiert entsprechende Klassenfahrten

Vor über 30 Jahren, im Jahr 1986, wurde das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk von Aktivisten der Friedensbewegung gegründet. Der politisch unabhängige, gemeinnützige Verein ist eine in Nordrhein-Westfalen zertifizierte Einrichtung der Erwachsenenbildung und der politischen Bildung sowie anerkannter Träger der Kinder- und Jugendhilfe.
Als Teil der ökumenischen Friedensbewegung setzt sich das IBB für Völkerverständigung, Versöhnung und Toleranz ein.
Die Einrichtung, mit heute insgesamt etwa 120 fest angestellten Mitarbeitern, hat ihren Sitz in Dortmund, ein Büro in Berlin und weitere Standorte in Charkiw in der Ukraine und in Minsk in Weißrussland. In Minsk betreibt die Tochtergesellschaft IBB gGmbH die Internationale Bildungs- und Begegnungsstätte Johannes Rau und die Geschichtswerkstatt Minsk.
„Grenzen überwinden – nicht nur zwischen Ländern, sondern auch in den Köpfen“ – mit diesem Ziel arbeitet die Einrichtung seit ihrer Gründung.
Zu den Aufgaben gehören die Organisation internationaler Begegnungen und Konferenzen sowie die Bereitstellung von interkulturellen Bildungsangeboten für alle Altersgruppen. Dabei geht es vor allem darum, Beiträge zur europäischen Verständigung zu leisten, gesellschaftliches Engagement zu fördern, zivilgesellschaftliche Netzwerke zu stärken, beim Abbau von Diskriminierungen zu helfen und Schritte zu einer friedlichen und gerechten Gesellschaft zu unterstützen.

Foto: Paris, Blick in die Tuilerien, Studienfahrt für einen MatheLK, © IBB e.V.

Für Schüler bietet das IBB internationale Klassenfahrten, Foren und Trainings an.
„Bei uns gibt es Klassenfahrtenmodelle mit Bildungsanspruch und Erlebnischarakter. Beispielsweise im Rahmen der politischen Orientierung, Schaffung eines Demokratieverständnisses, Entdeckung eines Gefühls für Europa und erlebter Geschichte“, informiert Jocelyne Jakob. Sie ist beim Verein unter anderem verantwortlich für den Bereich Klassenfahrten. „In Anlehnung an die jeweilige Unterrichtsplanung ist es möglich, den Schülern reale und erlebte Bilder zu schenken, die in Ergänzung zum Unterricht eine lebendige und nachhaltige Kontur vermitteln. Dafür steht den Lehrern ein kompetentes Team mit weit über 30-jähriger Erfahrung zur Seite und bietet Entlastung.“

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Reiseziele einer Klassenfahrt zum Thema „Ein Gefühl für Europa entdecken“ sind zum Beispiel Paris, Straßburg, Brüssel, Amsterdam, Berlin, Leipzig, Dresden, Krakau, Warschau, Minsk, Prag oder Wien.
Zum Inhalt einer Klassenfahrt nach Straßburg gehören beispielsweise die deutsch-französische Geschichte und die Europäische Union. Um die Europäische Union geht es auch bei einer Klassenreise nach Brüssel. Und in Amsterdam wird neben einem Kulturprogramm das Thema Anne Frank behandelt.

IBB Dortmund
„Da Verständigung und Versöhnung einen kritischen Blick auf die Geschichte voraussetzen, sind Begegnungen an den Gedenkstätten des Holocausts und des Vernichtungskrieges ein wichtiger Bestandteil des Programms“, erklärt Jocelyne Jakob. „Und weil das Lernen aus der Geschichte nicht ohne Konsequenzen bleibt, unterstützen wir die Teilnehmer unserer Bildungsprogramme dabei, eigene Aktionen und Projekte gegen den wachsenden Einfluss der extremen Rechten durchzuführen.“

Auf die Frage, welche der Klassenfahrtenmodelle am häufigsten angefragt werden, antwortet Jocelyne Jakob: „Häufig nachgefragt werden, neben Gedenkstättenfahrten nach Weimar/Buchenwald, Klassenfahrten nach Berlin mit inhaltlichen Schwerpunkten zu Demokratiegeschichte, Geschichte der DDR und des Nationalsozialismus, aber auch zu urbaner Kunst, jüdischem Leben oder zu technischen Entwicklungen.“

Entsprechend der individuellen Ansprüche an eine solche Klassenfahrt, erhalten die Lehrer jeweils ein konkret auf ihre Vorstellungen zugeschnittenes Angebot.
Dafür werden zuvor in einem gemeinsamen Gespräch der gewünschte Ort, der Zeitraum, die Teilnehmerzahl, Verpflegung, Art der Unterkunft und die zentralen Inhalte besprochen. Auf Wunsch kann auch ein Vorbereitungstreffen in der Schule für mindestens zwei Schulstunden stattfinden. Bei Gedenkstättenfahrten ist dies zwingend notwendig.

Jocelyne Jakob: „Für Kursfahrten in der Oberstufe können die Programme direkt an das Kursthema angepasst werden. Wir bemühen uns dann um Gespräche, zum Beispiel zu Studienmöglichkeiten oder praktischer Umsetzung technischer oder politischer Entwicklungen. Wir organisieren auch Programme für ganze Jahrgangstufen. Bei großen Gruppen ist ein Vorlauf von mindestens einem Jahr notwendig. Zudem organisieren wir Fortbildungen für Lehrer und Kollegiumsausflüge zu verschiedenen Themen.“

Begleitet werden die Klassenfahrten von Teamern mit Ortskenntnis und Fachwissen zum jeweiligen Thema. Entweder fährt der Teamer mit der jeweiligen Klasse direkt vom Schulort mit oder der Lehrer erhält alle Informationen für die Anfahrt, und spätestens ab Ankunft wird die Gruppe vom IBB-Teamer begleitet.
„Die Teamer kümmern sich organisatorisch um das Programm vor Ort, sorgen für den roten Faden, leiten Auswertungen und Diskussionen und arbeiten inhaltlich mit der Gruppe“, sagt Jocelyne Jakob. „Unsere Teamer werden regelmäßig inhaltlich und methodisch fortgebildet, sie haben die JuLeiCa (Jugendleitercard) oder vergleichbare Ausbildungen sowie weitere Qualifikationen.“

Klassenfahrten sind seit der Gründung des Vereins Bestandteil seiner Arbeit.
„Im Schnitt begleiten wir pro Jahr 15 bis 20 Schulgruppen. Dazu kommen im Jugendbereich noch Gedenkstättenfahrten nach Polen mit ca. 20 bis 25 Gruppen und Gedenkstättenfahrten nach Weimar/Buchenwald“, so Jocelyne Jakob. „Meistens buchen 9. bis 12. Klassen diese Fahrten, wobei die Mehrzahl der Klassen aus Nordrhein-Westfalen kommen. Es gibt aber auch Gruppen aus anderen Bundesländern.“

Kontakt
IBB e.V. / IBB gGmbH
Bornstraße 66
44145 Dortmund
Telefon 0231 – 9520960
info@ibb-d.de
www.ibb-d.de

Fotos: IBB e.V.

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Autorin: © Katrin Mickel | Freie Texterin | www.katrin-mickel.de

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