Tourismusregion Inn-Salzach

Geschichte, Natur, Sport, Abenteuer

Die Tourismusregion Inn-Salzach (Oberbayern) bietet Schulklassen auf Klassenfahrt verschiedene Erlebnisangebote

Gut vierzig Kilometer östlich von München beginnt die Region Inn-Salzach. Der Ort Haag bildet das Tor zu dieser Urlaubsregion, die sich bis zur deutsch-österreichischen Grenze erstreckt und zu welcher insgesamt 55 Orte gehören, jeder einzelne mit seinen Besonderheiten. Typisch für diese Region ist die Inn-Salzach-Bauweise, deren hervorstechendes Merkmal in den nach oben gezogenen Häuserfronten besteht, die meistens das Dach, von der Straße aus betrachtet, verstecken. Die Bürgerhäuser mit ihren prägenden Stilelementen lassen den Reichtum früherer Zeiten erkennen, als über die Flüsse Inn und Salzach das weiße Gold, das Salz, aus den Alpen transportiert wurde. Erdgeschichtlich geprägt ist die Region durch die Einflüsse der früheren Eiszeit. So bestimmen im Mündungsgebiet der Gebirgsflüsse Inn, Alz und Salzach große Flusstäler, stille Altwässer und ausgedehnte Heidewiesen das Landschaftsbild. Gern besuchte Orte sind beispielsweise die Stadt Burghausen, die traditionsreiche Handelsstadt Mühldorf oder das Wallfahrtszentrum Altötting.

Foto: Blick auf Burghausen © erlebe Bayern, Florian Trykowski

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In der alten Herzogsstadt Burghausen gibt es zum Beispiel, mit über einem Kilometer Länge, die längste Burg der Welt – ein Ensemble aus mächtigen Festungsmauern und eindrucksvollen Gebäuden. Den Besuchern bieten sich von hier aus Panorama-blicke in die idyllische Landschaft entlang der Salzach. Die Burg, die Museen und Ausstellungen beherbergt, zeugt von einer über tausendjährigen Geschichte. Schulklassen, ab der Klassenstufe 5, können die Burg im Rahmen einer Gruppenführung erkunden. Außerdem haben Schulklassen die Möglichkeit, an Themenführungen durch die mittelalterliche Altstadt von Burghausen teilzunehmen und sich auf die Spurensuche der Handwerker, Salzhändler oder Hexen zu begeben. Gelegen zu Füßen der Burg, steht die Altstadt als Ensemble unter Denkmalschutz. Das Sehenswerte hier sind die für das Inn-Salzach-Gebiet typischen und farbenfrohen Bürgerhäuser mit ihren über die Dachhöhe gezogenen Giebelmauern. Die Burghauser Altstadt lässt sich auch interaktiv und multimedial zugleich erkunden, und zwar im Rahmen von GPS-Touren. Gewählt werden kann zwischen zwei Touren: „Von Schmugglern, Lausbuben & dem Fisch im Salzmantel“ und der Tour „Der Jazz in Burghausen – Ein besonderes Lebensgefühl“. Ebenso können Schulklassen auch Fledermausnachtwanderungen unternehmen oder Museen besuchen. In der ältesten Hammerschmiede Europas wird den Schülern während einer neunzigminütigen Führung vermittelt, wie im Mittelalter Waffen geschmiedet wurden. Sie erhalten Informationen zu den unterschiedlichen Arbeitsmethoden sowie den Schmiedewerkzeugen und ihrer Funktion. Ein individuelles Werkstück können die Schüler dann in der Teamschmiede fertigen und dabei erfahren, wie viel Kraft und Rhythmus das kostet. Für Natur- und Sportbegeisterte bietet der Wöhrsee, Burghausens Badeparadies, mit seiner sehr guten Wasserqualität viele Freizeitmöglichkeiten. Aufgrund seiner einmaligen Lage zählt der See zu den schönsten Badeseen in Bayern.

Foto: Burgführung Burghausen © Burghauser Touristik GmbH

Mühldorf am Inn ist einer der ältesten Orte Bayerns. Bis heute hat sich die Stadt das Flair einer Handelsstadt aus dem 13. Jahrhundert bewahrt. Der geschichtsträchtige Stadtkern besteht aus Bauwerken im typischen Inn-Salzach-Stil. Das Rathaus der Stadt bietet mit der „Hexenkammer“ eine schaurige Erinnerung an die Mühldorfer Hexenprozesse von 1749/50. Im Geschichtszentrum und Museum Mühldorf, einem Heimatmuseum, welches über zwei Standorte verfügt, erhalten die Besucher einen umfassenden Einblick in die Geschichte der Region. Präsentiert werden unter anderem Objekte zu den Themen Geologie, Geografie, Geschichte, Kirche und Kunst. Für Schulklassen unterschiedlicher Jahrgänge hält das Museum ein Bildungsangebot mit einem umfangreichen Lehrspektrum bereit.

Schulklassen der höheren Klassenstu-fen können an Führungen durch die KZ-Gedenkstätte im Mühldorfer Hart teilnehmen. Die KZ-Gedenkstätte befindet sich in unmittelbarer Nähe der Stadt Waldkraiburg bei Mühldorf am Inn. Hier, wo in den letzten Kriegsmonaten mit großem Aufwand ein Häftlingslager errichtet und mit dem Bau einer unterirdischen Fabrikanlage begonnen wurde, erhalten Besucher einen besonderen Einblick in die NS-Geschichte.

Waldkraiburg, die größte Stadt im Landkreis Mühldorf am Inn, liegt in einer reizvollen Umgebung. In einer halben Stunde ist von hier aus das beliebte Ausflugsziel Chiemsee erreichbar und zum dicht bewaldeten Inntal mit dem Inntalradweg sind es nur wenige Minuten. In Waldkraiburg kann das Feuerwehrmuseum besucht werden. Dieses zeigt auf ca. 4.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche, mit insgesamt über 100 Fahrzeugen und ca. 5.000 Kleinexponaten, mehr als 150 Jahre Feuerwehrgeschichte in Bayern. Ein weiteres Museum in dieser Stadt ist das Glasmuseum, das Ausstellungsstücke aus fast 250 Jahren Glasgeschichte präsentiert. Darüber hinaus gibt es Filmmaterial, Fotografien, Dokumente und Objekte rund um das Thema Glas und seine Herstellung zu sehen.

Foto: Feuerwehrmuseum Waldkraiburg  © Andreas Jacob

Ein Wildfreizeitpark ist im Dorf Oberreith zu finden. Dieser bietet auch für Gruppen wie Schulklassen vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten, wie beispielsweise das Beobachten oder Streicheln von einheimischen Tieren. Es gibt zahlreiche Spielmöglichkeiten, einen großen Indoorspielplatz, eine Trampolin-Bungeeanlage und Vieles mehr. Schüler ab 10 Jahren können beim Bogenschießen mitmachen. Und für Kletter-Abenteurer eignet sich ein Besuch im Waldseilgarten. Ein besonderes Angebot ist der 400 Meter lange Flying Fox. Die Fahrt, welche über das gesamte Wildparkgelände geht, startet vom 35 Meter hohen Aussichtsturm. Der Turm wurde an der höchsten Stelle des Geländes errichtet und ermöglicht einen schönen Ausblick vom Inn-Hügelland bis zur Alpenkette.

Die Region Inn-Salzach lässt sich auch gut mit dem Rad erkunden. Das Radwegenetz ist auf 1.500 Kilometern mit vierundzwanzig ausgeschilderten und abwechslungsreichen Thementouren gut ausgebaut. Es gibt eine große Auswahl an Tages- und Etappentouren und flächendeckend eine gut ausgebaute Service-Infrastruktur mit Radverleihstationen, Werkstätten und Weiteres. Auf Besonderheiten, Sehenswürdigkeiten oder Ausflugsziele weisen die jeweiligen Info-Tafeln hin.

Natürlich kann die Region – mit in der Eiszeit entstandenen Toteiskesseln, den Seen und Flusstälern, urwüchsigen Auen und beeindruckenden Uferleiten oder den historischen Städten, Schlössern, Burgen und Kleinoden – auch auf die ursprünglichste Art kennengelernt werden: per Fuß auf Wanderwegen abseits ausgetretener Pfade. In der Inn-Salzach-Region sind ganz verschiedene Wanderwege vorhanden – für Körper und Geist sowie Pilgerpfade. Ein abwechslungsreicher Wanderweg führt beispielsweise von Burghausen in den Wallfahrtsort Altötting, wo sich ein Besuch der zahlreichen Wallfahrtskirchen anbietet. Und auf einer Wanderung zum Salzachdurchbruch erwartet die Wanderer ein wildromantisches Naturschauspiel. Denn nach der letzten Eiszeit hat sich die Salzach an dieser Stelle etwa 70 Meter tief in den Flinzsand eingegraben, wodurch ein imposanter Steilhang mit zahlreichen Höhlen entstand. Die Höhlenwände zeugen mit fossilen Blattabdrücken und Braunkohlen-Flözen von 4 Millionen Jahren Erdgeschichte. Weitere Wanderwege sind unter anderem der Rundwanderweg Mörnbachtal und Osterwiese, der Panoramaweg Burghausen oder der Planetenweg Burgkirchen.

Für Schulklassen, die in der Region Inn-Salzach auf Klassenfahrt sind, bieten verschiedene Gruppenunterkünfte wie Schullandheime oder Jugendherbergen entsprechende Übernachtungsmöglichkeiten – wie beispielsweise in Waldkraiburg, in Mühldorf und Burghausen.

Sämtliche Informationen über Erlebnisangebote oder Unterkünfte für Schulklassen sind auf der Internetseite des Tourismusverbandes Inn-Salzach zu finden.

Autorin: © Katrin Mickel | Freie Texterin | www.katrin-mickel.de