Jugenddorf am Ruppiner See

Baden, Kanufahren, Beachballspielen …

Im Jugenddorf am Ruppiner See (Brandenburg), welches vor 20 Jahren gegründet wurde, bieten sich draußen und drinnen verschiedene Freizeitmöglichkeiten

Mit einer Länge von 14 Kilometern ist es das längste Binnengewässer im Land Brandenburg: der Ruppiner See, gelegen 70 Kilometer nordwestlich von Berlin im Ruppiner Seenland, einem der schönsten Wassersportreviere Europas. Das Ruppiner Seenland, mit über 170 Seen, Flüssen und Kanälen die gewässerreichste Region Brandenburgs, bietet nicht nur viele romantische, glasklare Seen, sondern auch ausgedehnte Wälder und saftige Wiesen. Ein literarisches Denkmal setzte dem Ruppiner Land Theodor Fontane, der 1819 in der Stadt Neuruppin, die inzwischen den offiziellen Beinamen Fontanestadt trägt, geboren wurde. Und am Ruppiner See, in Gnewikow, einem Ortsteil von Neuruppin, gründete Professor Karl Sommer vor 20 Jahren das heutige Jugenddorf und Gut Gnewikow am Ruppiner See als Internationales Jugenddorf Gnewikow.

Jugenddorf am Ruppiner See

Foto: © DKB Stiftung Jugenddörfer

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Historie

Die Geschichte des Jugenddorfes am Ruppiner See reicht zurück zum Jahr 1800, als das Gutshaus erbaut wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Enteignung des Gutes durch den DDR-Staat dienten das Gutshaus sowie später hinzugebaute Gebäude Ausbildungszwecken für Ingenieure und Landwirte. Heute befinden sich auf dem 17 Hektar großen Areal verschiede Gebäude: das Gutshaus – „Gut Gnewikow“, das Jugendgästehaus, das Selbstversorger-Gruppenhaus „Villa Kunterbunt“ für 24 bis 30 Personen, ein Kreativhaus mit 6 bunten Tagungsräumen, eine Disco, eine Sauna sowie eine Kirche.

Gebäude

Im denkmalgeschützten und 2019 für einen sechsstelligen Betrag renovierten Gutshaus mit schönem Seeblick gibt es 24 Doppelzimmer sowie ein Einzelzimmer, einen Festsaal mit Wintergarten und Seeterrasse sowie ein Restaurant. Das Gutshaus dient hauptsächlich für Hochzeiten und Tagungen. Insgesamt bis zu 420, vorwiegend junge Gäste können im Jugendgästehaus beherbergt werden, welches über 86 modern ausgestattete Mehrbettzimmer mit bis zu vier Betten und mit jeweils eigenen Sanitäreinrichtungen pro Zimmer verfügt. Lehrer und Begleiter übernachten in Einzel- oder Doppelzimmern. Außerdem sind im Jugendgästehaus ein Speisesaal, eine Bibliothek, ein TV-Raum sowie 3 Seminarräume vorhanden.
„Ein Teil der Zimmer eignet sich aufgrund der Barrierefreiheit auch für Gäste mit Mo-bilitätseinschränkungen“, informiert Thorsten Lindner. Der gebürtige Stuttgarter ist seit 2011 Direktor der Einrichtung, die seit 12 Jahren von der DKB Stiftung Jugenddörfer betrieben wird.

Team

Thorsten Lindner wird bei seiner Arbeit von einem über 30 Mitarbeiter umfassenden Team und jeweils zusätzlichen Saisonkräften unterstützt, und da es sich bei dem Objekt um einen Inklusionsbetrieb handelt, haben 40 Prozent der Angestellten eine körperliche Einschränkung. „Ich bin beeindruckt von ihrer erstaunlichen Motivation“, berichtet der Jugenddorf-Leiter. „Ihnen ist das Haus über die Jahre hinweg ans Herz gewachsen und sie möchten es jedem Gast so gut wie möglich präsentieren.“

Verpflegung

Für das leibliche Wohl der Gäste sorgt ein Team von 9 Personen, geleitet von Jaqueline Kasiske. „Die Anforderung an die Ernährung und die Kinder- und Jugendverpflegung sind enorm gestiegen. Wir bieten eine vollwertige und abwechslungsreiche Verpflegung mit saisonalen und regionalen Spezialitäten“, versichert die Küchenchefin. „Frühstück und Abendessen erfolgen jeweils in Buffetform mit vielfältigen Auswahlmöglichkeiten, und mittags bieten wir ein Tellergericht, Salatauswahl und Dessert an. Natürlich nehmen wir auch Rücksicht auf vermehrt auftretende Allergien und glaubensbedingte Ernährungsweisen.“

Jugenddorf am Ruppiner See
Foto: © DKB Stiftung Jugenddörfer

Aktivitäten

Hinsichtlich der Freizeitgestaltung finden sich auf dem weitläufigen Areal diverse Sportplätze wie Fußball-, Volleyball- und Basketballplatz, Beachvolleyballfelder und teilweise überdachte Kunstrasenfelder sowie ein Soccer Fun Park. Zudem ist eine Mehrzweckhalle vorhanden. Es kann Tischtennis, Kicker oder Billard gespielt werden. Ein eigener Badezugang zum See ergänzt die Freizeitmöglichkeiten. Die Badestelle sowie die Liegewiese sind, nach Aussage von Thorsten Lindner, über all die Jahre bei den Gästen besonders beliebt. Und auf die Frage, welche der angebotenen Freizeitaktivitäten Schulklassen am häufigsten nutzen, lautet die Antwort: „Kanufahrten werden oft gebucht, auch die Fahrradleihe wird gern in Anspruch genommen, hier haben wir 50 neue Räder im Bestand, und ebenso werden von Schulklassen gern die erlebnispädagogischen Programme eines externen Anbieters genutzt, mit dem eine langjährige Partnerschaft besteht.“ Für Grund- und Realschulen bietet das Jugenddorf zudem verschiedene Programmpakete mit 2 bis 4 Übernachtungen.

Organisatorisches

„Um Lehrern und Betreuern die vielfältigen organisatorischen Aufgaben abzunehmen, erhält jeder Kunde einen individuellen Cloudzugang“, erklärt der Jugenddorf-Leiter. „Über diese Plattform findet, neben telefo-nischer Information, der komplette Informationsaustausch statt. Es ist uns wichtig, die Arbeit der Lehrer sehr zu erleichtern, so dass sie sich vor Ort komplett auf die Betreuung Ihrer Gruppe konzentrieren können.“

Eine Besonderheit im Jugenddorf besteht darin, dass es zwar Internet und WLAN gibt, sich das Team dennoch darauf verständigt hat, es nicht frei zur Verfügung zu stellen. „Für manche Schüler ist der erste Tag ohne Internet nicht so einfach, aber nach zwei, drei Tagen stört es sie nicht mehr, weil sie bemerkt haben, was sie hier alles machen können“, informiert Thomas Lindner. „Denn hier veranstalten die Schüler beispielsweise Sportturniere und Discoabende und lernen sich manchmal ganz neu kennen.“

Foto: © DKB Stiftung Jugenddörfer

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Ausflüge

Außer den Freizeitmöglichkeiten der Einrichtung bieten sich auch Ausflüge in die Umgebung an: beispielsweise in die Fontanestadt Neuruppin mit Geburtshaus und Denkmal des berühmtesten Bürgers der Stadt – Theodor Fontane, der Klosterkirche St. Trinitatis, von deren Turm man einen wunderbaren Blick über den Ruppiner See hat, der Seepromenade, dem Tempelgarten und dem Handwerkmuseum. Besucht werden können auch die Stadt Rheinsberg mit dem Schloss Rheinsberg, Niederfinow mit dem Schiffshebewerk, oder Berlin und Potsdam.

Schulklassen

Die Gästeklientel des Jugenddorfes und von Gut Gnewikow lässt sich in drei Haupt-Zielgruppen unterteilen. „Schüler- und Sportgruppen auf Klassenfahrten machen etwa 45 Prozent aus, Hochzeiten und Familienfeiern ca. 25 Prozent und Chor- und Tagungsgruppen ungefähr 20 Prozent“, berichtet der Jugenddorf-Leiter. Schulklassen kommen vornehmlich aus Berlin, Sachsen und Sachsen-Anhalt. „Dabei sind viele von ihnen nicht zum ersten Mal bei uns, etwa 80 Prozent unserer Gäste sind Stammgäste“, freut sich Thorsten Lindner. Auch ist der Jugenddorf-Leiter glücklich darüber, dass in den letzten zehn Jahren die Übernachtungszahlen von ursprünglich 15.000 bis 25.000 auf 45.000 bis 50.000 Übernachtungen im Jahr gestiegen sind.

Qualitätssiegel

Bezüglich der gebotenen Qualität in verschiedenen Bereichen wurde das Jugenddorf bereits 2012 vom Bundesforum Kinder- und Jugendreisen mit der 4-Sterne-Klassifizierung ausgezeichnet.

Kontakt
Jugenddorf & Gut Gnewikow
am Ruppiner See

Gutsstraße 23
16818 Gnewikow / Neuruppin
Telefon 03391 – 402720
willkommen@jugenddorfruppinersee.de
www.jugenddorfruppinersee.de

Autorin: © Katrin Mickel | Freie Texterin | www.katrin-mickel.de

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