Kletterwald Regensburg

Abenteuer in luftigen Höhen

2019 feiert der Kletterwald Regensburg in Sinzing bei Regensburg (Bayern) sein 10-jähriges Bestehen. Er ist Teil des „Sinzinger Wald-Dreiklang“ – bestehend aus Kletterwald, Walderlebniszentrum und Schönwerth-Märchenpfad.

Im Jahr 2009 haben Florian Schmöller und seine Frau Theresa Owusu den Kletterwald Regensburg ins Leben gerufen.
Nachdem die beiden vor zwölf Jahren während eines Urlaubes selbst einen Waldhochseilgarten besucht hatten, reifte die Idee für ein derartiges Projekt in ihrer Heimatregion. „Wir waren beeindruckt von der Möglichkeit, in der Natur so etwas Tolles erleben zu können“, schwärmt Theresa Owusu. „Der Muskelkater verging, die Begeisterung blieb und damit die Überzeugung, dass im Raum Regensburg ein solcher Ort fehlt, an dem man spielerisch und sportlich Natur erfahren, als Team zusammenwachsen und über seine eigenen Grenzen hinauswachsen kann.“
Zwei Jahre dauerte dann noch der Prozess der Umsetzung dieser Idee. „Es mussten auch erst einmal Bäume gefunden werden, die den richtigen Umfang haben“, berichtet Florian Schmöller.
Auf einem weitläufigen Areal in Sinzigen, am gegenüberliegenden Donauufer von Regensburg, wurde man fündig. Hier, in einem schönen Laubwald, gibt es seit 2009 auf und zwischen mächtigen Buchen und Fichten, auf eineinhalb bis vierzehn Meter Höhe, einiges zu erleben. Zu den sportlichen Herausforderungen zählen wackelige Holzbrücken, Hangelleitern, Balancierstangen, Seil-Spinnennetze, Flying Fox-Bahnen, rasante Schlittenfahrten von Baum zu Baum und vieles mehr.
„Bei uns ist auch Ostbayerns erster Partnerparcours zu finden, der sich für spielerische, aber effektvolle Teamübungen eignet“, erklärt Theresa Owusu. „Wer sich hier nicht genug abspricht, der lässt sich im wahrsten Sinne des Wortes hängen. Der Partner-parcours eignet sich übrigens auch gut, um Kooperation und Kommunikation zwischen Schülern zu fördern, da man ihn nur zu zweit begehen kann und sich bei der Begehung mit seinem Kletterpartner abstimmen muss, um die Hindernisse zu überwinden.“
Ein weiterer etwas separat gelegener Teamparcours (8ter Parcours) findet vor allem im Bereich der Erlebnispädagogik Einsatz.

Die Besucherklientel des Kletterwaldes ist gemischt. Schon Kinder ab vier Jahre dürfen hier „kraxeln“ und zwar auf dem Bambini-Parcours. Alle anderen, die über eine normale körperliche Fitness verfügen, können auf den sechs weiteren Parcours unterschiedlichster Schwierigkeitsgrade klettern.
Für Schulklassen erstellt das Team des Kletterwaldes, in Zusammenarbeit mit fachkundigen Teamtrainern und Erlebnispädagogen, auf Wunsch individuelle Angebote. Genaue Inhalte werden im Vorfeld besprochen.
„Schulklassen nehmen ca. 20 Prozent der Besucherzahlen ein und sind damit stark im Kletterwald vertreten. Häufig sind es Klassen der 7. bis 12. Jahrgangsstufe, aber auch jüngere Schüler sind oft vor Ort“, informiert Theresa Owusu. „Die meisten Schulklassen kommen aus der Region. Aber auch Schulen von weiter her oder Schüler und Schulaustauschgruppen aus dem Ausland sind keine Seltenheit. Diese kombinieren gerne einen Kletterwaldbesuch mit dem Besuch der Welterbestadt Regensburg. Viele der Gruppen übernachten in den umliegenden Jugendherbergen oder auf Campingplätzen.“

Foto: © Matt und Glänzend GbR, Kletterwald Regensburg

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Bei ihren Aufgaben im Kletterwald werden Theresa Owusu und Florian Schmöller von einem bunt gemischten Team aus etwa 30 vorwiegend saisonalen Mitarbeitern unterstützt, die im Wald, im Büro und der kletterwaldeigenen Gastronomie arbeiten und sich jährlich um tausende von Gästen kümmern.
„Alle unsere Kletterwald- und Sicherheitstrainer haben eine einwöchige, sehr intensive und vom Europäischen Hochseilgartenverband zertifizierte Ausbildung hinter sich. Ohne diese Ausbildung kann man nicht im Kletterwald arbeiten. Diese Ausbildungen finden jährlich vor Saisonstart statt und müssen alle drei Jahre aufgefrischt und neu zertifiziert werden“, informiert Theresa Owusu. „Hinzu kommt, dass unsere Pädagogen und Teamtrainer in der Regel eine mehrjährige spezifische Ausbildung absolviert haben und bereits einige Jahre Erfahrung im Umgang mit Schulklassen und Gruppentraining besitzen. Und auch für das Gastroteam gibt es spezielle Schulungen, um einen sicheren und reibungslosen Ablauf in der Küche gewährleisten zu können.“

Besonderer Wert wird im Kletterwald auf die Sicherheit gelegt. Der Kletterwald Regensburg ist unter anderem Mitglied im Europäischen Hochseilgartenverband, von diesem zertifiziert und arbeitet nach dessen Normen.
Für die Schüler steht seit 2014 außerdem das „kommunizierende“ Sicherungssystem Smart Belay bereit. Wenn ein Karabiner ausgehängt ist, blockiert der zweite so, dass ein unbeabsichtigtes Komplettaushängen vermieden wird. Florian Schmöller: „Generell klettern Schulklassen im Wald im sogenannten Buddy-System. Hierbei werden Zweier-, nur im Ausnahmefall auch Dreier-Gruppen gebildet. Diese Paare arbeiten zusammen und achten während des ganzen Klettervorganges aufeinander. Zudem klettert niemand unbeaufsichtigt. Kletterer werden stets vom Boden aus von den Sicherheitstrainern beobachtet, welche mit Rat und Tat zur Seite stehen und im Bedarfsfall auch eingreifen können. Von jedem Punkt im Parcours kann man vom speziell ausgebildeten Sicherheitspersonal geborgen werden.“

Im Kletterwald besteht für Schulklassen nicht nur die Möglichkeit, die körperlichen Fähigkeiten, wie Greifkraft, Motorik, Koordination, Beweglichkeit und Balance, zu stärken, sondern auch die Kommunikations- und Teamfähigkeit zu schulen.
Theresa Owusu: „In den Teamtrainings kann gezielt auf Probleme innerhalb der Klassen eingegangen werden oder eine neu zusammengewürfelte Klasse schnell zueinanderfinden. Die Schüler haben die Gelegenheit, sich auf neutralem Grund außerhalb des gewohnten Klassenzimmers neu zu begegnen oder kennenzulernen.“
Den Erfahrungen der Kletterwaldbetreiber zufolge, tut es dem Selbstvertrauen der Schüler richtig gut, wenn Teamübungen und Parcours gemeistert sind. „Insbesondere schüchterne Schüler kommen oft aus sich heraus“, so Theresa Owusu.
Drei Stunden lang haben die Kletterer Zeit, sich auszutoben und ihre Grenzen kennenzulernen.
Bezüglich der Verpflegung im Kletterwald gibt es kleine Snacks und Getränke im Kletterwaldcafé vor Ort. Auch ein spezielles Schulklassen-Catering ist im Vorfeld buchbar.

Zusätzlich zu den Angeboten des Kletterwaldes kann das vielfältige Programm des staatlich geführten Walderlebniszentrums, gleich in der Nachbarschaft des Kletterwaldes, genutzt werden. Neben dem ca. 2 Kilometer langen Walderlebnispfad mit verschiedenen Stationen, wie Arboretum, Barfußpfad oder Klangstation, bietet die Einrichtung Waldführungen mit Förstern oder anderen Experten sowie ökologische und jahreszeitenspezifische Informationsangebote.
Ebenfalls in der unmittelbaren Nähe zum Kletterwald befindet sich ein Märchenpfad, auf dem sich Besucher auf die Spuren von Schönwerths Märchen begeben können.
Gemeinsam mit dem Walderlebniszentrum und dem Schönwerth-Märchenpfad gehört der Kletterwald Regensburg zum, seit 2014 bestehenden, sogenannten „Sinzinger Wald-Dreiklang“.

„In der Umgebung unseres Kletterwaldes finden sich außerdem zahlreiche Wandermöglichkeiten, ein Kultur- und Naturlehrpfad und Radwanderwege“, gibt Theresa Owusu Auskunft. „Highlight ist natürlich auch die Welterbestadt Regensburg mit ihren zahlreichen Möglichkeiten. Ein Besuch des Kletterwaldes kann also zusätzlich mit einem vielfältigen Angebot kombiniert werden, ohne dass dafür weitere Fahrten auf sich genommen werden müssen.“

Kontakt
Kletterwald Regensburg
Rieglinger Höhe 2
93161 Sinzing
reservierung@kletterwald-regensburg.de
www.kletterwald-regensburg.de

Foto: © Matt und Glänzend GbR, Kletterwald Regensburg

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Autorin: © Katrin Mickel | Freie Texterin | www.katrin-mickel.de

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