Jugendbildungsstätten Bayern

Unterkünfte mit Bildungsanspruch

Die „Jugendbildungsstätten Bayern“ sind ein Netzwerk von insgesamt zwölf Häusern, mit
gemeinsamen Qualitätsstandards und vielfältigen Bildungsangeboten

„Wir sind die zwölf vom Bayerischen Jugendring anerkannten und geförderten Jugendbildungsstätten“, erklärt Franz Wasensteiner. Der Diplom Theologe ist derzeit Vertreter des Verbundes „Jugendbildungsstätten Bayern“ und hauptberuflich Leiter des Aktionszentrums Benediktbeuern. „Unsere Häuser sind zentrale Einrichtungen der außerschulischen Jugendbildung in Bayern. Neben Übernachtungsmöglichkeiten gehören daher eigenes pädagogisches Personal, eigene Bildungsangebote sowie Seminarräume zur Grundausstattung jeder Jugendbildungsstätte. Alle unsere Häuser haben individuelle und auch trägerspezifische Schwerpunkte.“

Träger der Jugendbildungsstätten sind unter anderem Bezirks- und Kreisjugendringe, Kirchen, aber auch andere Organisationen wie beispielsweise der Deutsche Alpenverein oder Gewerkschaften.

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Zum Verbund „Jugendbildungsstätten Bayern“ zählen folgende Einrichtungen: die Jugendbildungsstätte der JDAV in Bad-Hindelang; das Aktionszentrum in Benediktbeuern; die Jugendsiedlung Hochland in Königsdorf; das IG Metall Bildungszentrum in Schliersee; die Burg Schwaneck in Pul-lach; die Bildungs- und Begegnungsstätte in Babenhausen; die Jugendbildungsstätte in Windberg; die Jugendbildungsstätte Burg Hoheneck in Ipsheim; die Jugendbildungsstätte der KAB & CAJ gGmbH in Waldmünchen; das Jugendhaus Burg Feuerstein in Ebermannstadt; die Jugendbildungsstätte Unterfranken in Würzburg; und die Evangelische Jugendbildungsstätte Neukirchen.

Foto: Jugendbildungsstätten Bayern

Der gemeinsame Internetauftritt der zwölf Bildungsstätten bündelt Informationen zu den einzelnen Häusern und ermöglicht einen Überblick über das Angebotsspektrum.

Um die Qualität der Angebote zu sichern, wurden vom Verbund gemeinsame, für alle Häuser verbindliche Qualitätsstandards erstellt, die nach Auskunft von Franz Wasensteiner seit 2008 kontinuierlich weiterentwickelt werden. So finden im Rahmen dieses gemeinsamen Qualitätsmanagements im zweijährigen Rhythmus Überprüfungen der Häuser und ihrer Seminarprogramme statt.

Das breite Bildungsangebot der Jugendbildungsstätten richtet sich an verschiedene Zielgruppen, unter anderem auch an Schulklassen, die einen großen Anteil der Besucher ausmachen. „Rund 34.000 Kinder und Jugendliche nehmen pro Jahr an Jugendbildungsmaßnahmen unserer Häuser teil. Zusammen sind dies mehr als 100.000 Teilnehmertage“, freut sich Franz Wasensteiner. „Und unsere Fort- und Weiterbildungsangebote erreichen fast 15.000 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Jugendarbeit in Bayern. Die hohe Auslastung unserer Jugendbildungsstätten und der Angebote zeigt, dass öffentliche Fördermittel bei uns äußerst effektiv eingesetzt werden.“

Bezüglich der Bildungsangebote wurden im letzten Jahr das Thema politische Bildung verstärkt aufgegriffen und die Angebote für Schulklassen erweitert. „Wir verstehen uns dabei als Orte, an denen Demokratie jenseits von schulischen Zeittaktungen und Benotungen gelernt, erfahren und eingeübt werden kann“, so Franz Wasensteiner. „Mit unseren Angeboten wollen wir junge Menschen stärken, ermutigen und befähigen zur Teilhabe und zur Übernahme von Verantwortung für die Gesellschaft und ihre eigene Zukunft.“
Weitere Bildungsangebote sind unter anderem: berufsbezogene Bildung; Erlebnispädagogik; Bildung für nachhaltige Entwicklung / Umweltbildung; Spiritualität und Glauben; interkulturelle Bildung; Seminare zur Stärkung der Klassengemeinschaft; Sozialkompetenztrainings.
„Die vollständige Liste mit unseren Schulklassenangeboten, mit allen Ansprechpartnern und Kontaktinformationen, kann auf unserer Webseite eingesehen und heruntergeladen werden“, informiert Franz Wasensteiner. „Und nach einem ersten Überblick über die Bildungsangebote empfiehlt sich für die Lehrkräfte immer ein persönliches Vorbereitungsgespräch mit dem Haus ihrer Wahl.“

Für Klassenfahrten bieten die Jugendbildungsstätten „alles aus einer Hand“, bis auf die An- und Abreise. Dabei sind die Möglichkeiten der Gestaltung des Aufenthaltes in den Jugendbildungsstätten so vielfältig wie die Häuser selbst. Franz Wasensteiner: „Je nach Träger unterscheidet sich das Bildungsangebot von Haus zu Haus. Jedes unserer zwölf Häuser hat seinen eigenen Schwerpunkt und entsprechende Pädagogen vor Ort, die diese Angebote betreuen. Innerhalb ihrer thematischen Schwerpunkte gehen alle Häuser auch auf die individuellen Bedürfnisse einer Gruppe ein. Denn die Klassen haben unterschiedliche Bedürfnisse.“

Drei der zwölf Häuser des Verbundes sind nachfolgend stellvertretend und beispielhaft für die anderen vorgestellt.

Im Süden Bayerns befindet sich das Aktionszentrum Benediktbeuern – eine Jugendbildungsstätte der Salesianer Don Boscos. Unter dem Motto „Jugend, Schöpfung, Bildung“ will man hier mit den Angeboten dazu beitragen, dass das Leben junger Menschen gelingt.
Das teilweise barrierefreie Haus bietet den Gästen 132 Bet-ten in 39 Zimmern. Alle Zimmer sind mit Dusche und WC ausgestattet. Außerdem gibt es 7 Gruppen- und Seminarräume in unterschiedlicher Größe für bis zu 150 Personen sowie eine Kapelle für 80 Personen. Die Verpflegung der Gäste erfolgt durch eine eigene Küche.
Zu den Angeboten für Schulklassen zählen zum Beispiel: eine schulbezogene Jugendarbeit mit Orientierungstagen, Streitschlichter-, Tutoren- und Präsentationsschulungen und religiöse Angebote.

Seit 1984 besteht die Jugendbildungsstätte des Kreisjugendrings Nürnberg-Stadt: die Jugendbildungsstätte Burg Ho-heneck. Sie liegt malerisch über dem Ort Ipsheim, ca. 50 Kilometer nordwestlich von Nürnberg. In der Jugendbildungsstätte ste-hen den Gästen 80 Betten zur Verfügung. Die Duschräume sind separat. Außerdem sind 5 Gruppenräume für bis zu 120 Personen vorhanden. Aufgrund der speziellen denkmalgeschützten Bauweise ist das Haus nicht für Rollstuhlfahrer geeignet.
Hinsichtlich der Verpflegung wird in der Küche der Jugendbildungsstätte regional und nach biologischen sowie ökologischen Standards gekocht.
Schwerpunkte der Arbeit sind unter anderem Seminare für Schulklassen in den Themenbereichen Schlüsselkompetenzen, politische Bildung und kulturelle Bildung.

In der Evangelische Jugendbildungsstätte Neukirchen in Lautertal, im Norden Bayerns, gibt es 82 Übernachtungsplätze in 27 Zimmern. Die Einzelzimmer sind mit Dusche ausgestattet und die Gäste der Mehrbettzimmer nutzen Etagenduschen. Außerdem stehen 5 Tagungsräume für bis zu 90 Personen zur Verfügung. Das Haus ist weitgehend barrierefrei, verfügt über einen Aufzug und über ein Pflegebad.
Bezüglich der Beköstigung der Gäste wird auf regionalen Einkauf und abwechslungsreiche, jahreszeitgemäße Ernährung geachtet.
Für Schulklassen wurden verschiedene Angebote entwickelt, wie beispielsweise Orientierungstage, Besinnungstage, deutsch-deutsche Geschichte vor Ort erleben, Wassererlebnistage, Walderlebnistage oder Werktage zu regenerativen Energien. Auch Seminare zur Berufsorientierung in modularer Bauweise werden angeboten. Dies erfolgt in Kooperation mit Firmen und Wirtschaftsverbänden, der Hochschule Coburg sowie der Regionalentwicklung.

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„Was die Angebote für Schulklassen betrifft“, erklärt Franz Wasensteiner, „so besteht die Gemeinsamkeit aller Jugendbildungsstätten in einem ganzheitlichen Verständnis von Bildung und dem Anspruch, den Gästen möglichst handlungsorientiert und praxisnah Schlüsselqualifikationen und Kompetenzen zu vermitteln.“

Kontakt
Jugendbildungsstätten Bayern

c/o Aktionszentrum Benediktbeuern
Don-Bosco-Straße 1
83671 Benediktbeuern
Telefon 08857 – 88 325
info@jugendbildungsstaetten.de
www.jugendbildungsstaetten.de

Autorin: © Katrin Mickel | Freie Texterin | www.katrin-mickel.de

 

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