Baumwipfelpfad Steigerwald

Blick aus der Vogelperspektive

Auf dem seit 2016 bestehenden Baumwipfelpfad Steigerwald, im oberfränkischen Ebrach, können Besucher das Ökosystem Wald von oben erleben. Ergänzende Informationen gibt es im Steigerwald-Zentrum.

Die Konstruktion hat eine Länge von 1.150 Metern und eine Höhe von 26 Metern, es gibt 180 Tragebalken sowie einen Turm mit 42 Meter Höhe, und die verbaute Holzmenge beträgt 1.430 Kubikmeter – die Rede ist vom Baumwipfelpfad Steigerwald. Dieser befindet sich in Ebrach, einem Ort zwischen Bamberg und Würzburg, im Herzen des Steigerwaldes, dem zweitgrößten Laubwaldgebiet Bayerns. In diesem Waldgebiet stehen mit die ältesten Buchen Deutschlands. Sie sind mehr als dreihundert Jahre alt und ragen über 40 Meter in den fränkischen Himmel.

 Baumwipfelpfad Steigerwald

Fotos: © Bayerische Staatsforsten AöR (3)

Der Steigerwald ist ein Kulturwald, der über die Jahrhunderte vom Menschen geschaffen wurde.
Für einen Großteil der Waldfläche im Steigerwald sind die Bayerischen Staatsforsten verantwortlich. Deren Anliegen ist es unter anderem, die integrative Forstwirtschaft erlebbar zu machen, unter dem Motto: „Schützen und Nützen auf gleicher Fläche“. Das ist auch die Idee, die hinter dem ca. 4,6 Millionen teuren Projekt Baumwipfelpfad Steigerwald steht, dessen Betreiber die Bayerischen Staatsforsten sind.

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Seit März 2016 können Interessierte auf dem Baumwipfelpfad das Ökosystem Wald von oben kennenlernen. „Hier oben, fernab des dunklen Waldbodens, in den lichten Höhen der Kronenregion, tobt das pralle Leben. Hier oben bauen Vögel und Eichhörnchen ihre Nester und Kobel, hier leben zahllose Insekten, Spinnen und anderes Krabbelgetier“, erklärt Sebastian Czech, der gemeinsam mit Barbara Ernwein den Baumwipfelpfad leitet. Unterstützt werden die beiden von einem Teamleiter, fünfzehn Pfadführern und einem Hausmeister.

Der gänzlich aus heimischen Hölzern bestehende und rollstuhlgerecht ausgebaute Holzsteg des Baumwipfelpfades schlängelt sich langsam durch alle Etagen der laubholzreichen Wälder im Ebracher Forst.
Hinsichtlich der Pfadführung wurde geschickt die Hanglage genutzt. So kommt der Baumwipfelpfad mit einer geringen Steigung aus, die im spiraligen Aufstieg zum Aussichtsturm maximal sechs Prozent erreicht. Aus diesem Grund eignet sich der Pfad auch für Menschen, die nicht so gut zu Fuß unterwegs sind. Dafür steht auch das Qualitätssiegel „Barrierefreiheit geprüft“ des Deutschen Tourismusverbandes.

 Baumwipfelpfad Steigerwald

Foto: Baumwipfelpfad von oben

Höhepunkt des Pfades ist ein sich nach oben öffnender, kelchförmiger Aussichtsturm.
An der Außenseite des Turms windet sich der Pfad hinauf zu einem kreisförmigen Umgang auf der obersten Ebene. Von hier aus haben die Besucher einen Rundblick über die nicht enden wollende Weite der waldreichen Landschaft des Steigerwaldes.
Gesichert ist der komplette Pfad durch einen Handlauf und ein Stahlnetz.

 Baumwipfelpfad Steigerwald

Foto: Baumwipfelpfad

Auf dem Pfad werden folgende Themen behandelt: Kulturlandschaft Steigerwald, Forstwirtschaft, Jagd und Naturschutz. Hierfür wurden jeweils spannende Informationen aufbereitet, die für die Besucher an didaktischen und erlebnisorientierten Stationen abrufbar sind.
Außerdem gibt es verschiedene Veranstaltungen und Zusatzangebote, wie ein Wildgehege mit Rotwild und Rehwild, das größte Futterhaus Deutschlands, und in den Nistkästen verschiedener Vogelarten wurden Kameras installiert, welche die Live-Einblicke auf große Monitore übertragen.
„Am Ausgang gibt es ein Streichelgehege mit Zwergziegen und Zwergschafen, Hasen und Meerschweinchen, einen Spielplatz und Brotzeitplatz sowie eine Chillout-Area. Auch eine Gastronomie mit Biergarten und Spielplatz ist vorhanden“, informiert Sebastian Czech. „Und über einen etwa 3 Kilometer langen Verbindungsweg ist der Baumwipfelpfad mit unserem Kooperationspartner, dem Steigerwald-Zentrum bei Handthal verbunden.“

Der Verbindungsweg zum Steigerwald-Zentrum, für den man zu Fuß ca. 60 Minuten benötigt, führt durch die laubholzreichen Wälder des Steigerwaldes.
„Auf dem Weg zwischen Baumwipfelpfad und Steigerwald-Zentrum wird die einzigartige Waldkulturlandschaft in ihrer ganzen Vielfalt anschaulich dargestellt“, berichtet Sebastian Czech. „Sitzmöglichkeiten entlang des Weges laden dabei zum Verweilen ein.“

Das Steigerwald-Zentrum wurde im September 2014 als Erlebnis- und Bildungseinrichtung der Bayerischen Forstverwaltung eröffnet. Hier behandelt eine multimediale Dauerausstellung, mit zahlreichen Mitmachstationen, die Themen Nachhaltigkeit und Waldbewirtschaftung. Unter anderem erfahren die Besucher an einem Geländemodell mehr über die Steigerwald-Region mit all ihren Besonderheiten. Auch können die Besucher in das Innerste eines Baumes „eintauchen“ und dabei mehr über seine faszinierenden Lebensvorgänge lernen.
Auf dem Außengelände des Steigerwald-Zentrums sind ein Erlebnisspielplatz und eine Sonnenterrasse vorhanden. Auch ein Wald-Klima-Pfad gehört zu den Angeboten. Der ca. 500 Meter lange Pfad befindet sich etwa 500 Meter vom Steigerwald-Zentrum entfernt im Wald. Hier erfahren interessierte Jugendliche und Erwachsene Wissenswertes über das aktuelle Thema „Wald und Klimawandel“.

Das Ziel der beiden Einrichtungen – des Baumwipfelpfades und des Steigerwald-Zentrums – besteht darin, durch eine Verbindung von Waldpädagogik, Erholung und Erlebnis, das Thema Nachhaltigkeit für Interessierte erlebbar zu machen und zwar anhand von Waldbewirtschaftung und Holzverwendung.
Sebastian Czech: „Unsere Kooperation ist bundesweit ein Vorzeigeprojekt in Sachen nachhaltige Waldbewirtschaftung.“

Kontakt
Baumwipfelpfad Steigerwald
Radstein 2
96157 Ebrach
Telefon 09553 – 989 80102
info-baumwipfelpfad@baysf.de
www.baumwipfelpfadsteigerwald.de

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Steigerwald-Zentrum
Handthal 56
97516 Oberschwarzach
Telefon 09382 – 31998 0
info@steigerwald-zentrum.de
www.steigerwald-zentrum.de

Fotos: © Bayerische Staatsforsten AöR (3)

Autorin: © Katrin Mickel | Freie Texterin | www.katrin-mickel.de

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