Naturschutzzentrum Südschwarzwald

Begeisterung für die Natur wecken

Das Naturschutzzentrum Südschwarzwald, im Haus der Natur am Feldberg, bietet ein vielseitiges
Veranstaltungsprogramm, besonders auch für Schulklassen

Mit 1.493 Meter Höhe ist der im Südschwarzwald gelegene Feldberg der höchste Berg in Baden-Württemberg und gleichzeitig auch die höchste Erhebung aller deutschen Mittelgebirge. Und hier, am Feldberg, mitten im Herzen des Naturparks Südschwarzwald, befindet sich das Naturschutzzentrum Südschwarzwald im Haus der Natur. Das im Jahr 2001 eröffnete Haus der Natur steht nicht direkt auf dem Gipfel des Feldbergs, sondern in unmittelbarer Nähe der Talstation der Feldbergbahn und ist auf öffentlichen Straßen erreichbar. Seine ausgefallene Form erhält das 2010 mit einem Architekturpreis ausgezeichnete Haus durch parabelförmig gebogene Leimholzbinder, die aus heimischem Fichtenholz hergestellt wurden.

Eine der Hauptaufgaben des Naturschutzzentrums Südschwarzwald ist die Information der Besucher über das Naturschutzgebiet Feldberg und den Naturpark Südschwarzwald. Diese Aufgabe möchte man hier nicht nur auf wissenswerte und spannende, sondern auch auf unterhaltsame Weise umsetzen, um so das Interesse an der Natur und den Spaß an der Beschäftigung mit dem Naturschutz zu wecken. „Der drohende Zeigefinger, der alle möglichen Regeln und Verbote im Naturschutzgebiet vermittelt, spielt bei uns definitiv keine vorrangige Rolle“, versichert Dr. Stefan Büchner, Leiter des Naturschutzzentrums. „Vielmehr besteht unser Ziel darin, unsere Besucher mit Begeisterung, Detailfreude und vor allem mit Humor für die besondere Landschaft am Feldberg zu sensibilisieren.“

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Zu den Angeboten des Naturschutzzentrums gehören eine interaktive Dauerausstellung im Haus der Natur und wechselnde Sonderausstellungen. Ergänzend gibt es Führungen durch das Naturschutzgebiet, Touren mit dem Ranger oder Förster, geführte Schneeschuhwanderungen, Vorträge, Seminare und Workshops.

Haus der Natur am Feldberg

Foto: Naturschutzzentrum Südschwarzwald

Die Dauerausstellung im Haus der Natur, die jährlich etwas mehr als 60.000 Besucher zählt, präsentiert auf knapp 500 Quadratmetern vier Themenbereiche: Natur; Besiedelungsgeschichte des Schwarzwalds; Wirtschaft; Naturschutz.
Stefan Büchner: „In jedem Segment gibt es viel zu entdecken. Neben dem Talking Ranger erläutert zum Beispiel ein virtuelles Geschichtsbuch anschaulich die frühere Entwaldung und die spätere Wiederbewaldung des Schwarzwaldes. Auch eine Klima-station, an der kein Auge trocken bleibt, ein Harvester-Simulator, ein Walddiorama und eine 3D-Schau, bei der sich die Besucher auf eine Reise durch den Südschwarzwald vor 100 Jahren begeben können, bringen unserem Publikum die Thematik abwechslungsreich näher.“
Mithilfe moderner Projektionstechnik sind in der 3D-Schau Landschaftsaufnahmen, aber auch Details wie Blüten oder Schmetterlinge in brillanten Farben und fast räumlicher als in Wirklichkeit erlebbar. Der 360°-Panorama-Gucki zeigt Panoramafotos von ganz besonderen Lebensräumen im Naturschutzgebiet sowie aus anderen Schutzgebieten und Naturparken in Baden-Württemberg. Und die Möglichkeit, hoch über der vielgestaltigen Landschaft des Südschwarzwaldes zu schweben, ohne dabei den festen Boden unter den Füßen zu verlieren, bietet den Besuchern eine virtuelle Ballonfahrt.
Das Motto des Naturschutzzentrums lautet: Naturschutz macht Spaß! Daher beinhaltet die multimedial gestaltete Dauerausstellung viele interaktive Mitmachelemente.
„Besonders beliebt ist der Talking Ranger“, berichtet der Leiter des Naturschutzzentrums. „Es ist wohl der erste und einzige künstliche Ranger der Welt, und er beantwortet auf Knopfdruck die Lieblingsfragen der Feldbergbesucher. Diese Antworten gibt er auf seine ganz eigene, unnachahmliche Weise – mit Witz und Sachverstand. Kinder halten die Figur manchmal für echt, weil auf deren Styroporkopf das Gesicht des echten Feldberg-Rangers Achim Laber projiziert wird.“
Außer dem Besuch der Dauerausstellung können naturpädagogische Veranstaltungen und Führungen gebucht werden. Dazu gehört zum Beispiel die Wanderung mit dem Feldberg-Ranger, dem echten, der schon seit 1989 das Naturschutzgebiet betreut. Während der Wanderung berichtet er über das Zusammenspiel von Naturschutz und Naturnutzung am Feldberg und führt die Besucher auf unterhaltsame Art in die verschiedenen Bereiche seiner täglichen Arbeit als hauptamtlicher Naturschutzwart ein. Er zeigt ihnen die schönsten Ecken dieser eindrucksvollen und urwüchsigen Landschaft.

„Unser am häufigsten genutztes Angebot ist die Führung durch das Naturschutzgebiet Feldberg“, informiert Stefan Büchner. „In etwa 3,5 Stunden vermitteln wir jeder Altersstufe zielgruppengerecht alles rund um den Naturschutz am Feldberg. Je nach Anspruch der Gruppe können bestimmte Themen auch vertieft behandelt werden – seien es geologische Grundlagen, die eiszeitliche Überformung der Landschaft, Besiedelungs- und Waldgeschichte im Schwarzwald oder ein konstruktives Miteinander von Naturschutz und Tourismus.“

Im Winter werden auch Schneeschuhwanderungen organisiert und zwar in zwei unterschiedlich langen Versionen. Die kleine Schneeschuhwanderung, die besonders für Schulklassen geeignet ist, dauert ca. 2,5 Stunden. Gute 5 Stunden sind die Teilnehmer der großen Schneeschuhwanderung unterwegs, die eine Einkehr in eine der gemütlichen Hütten am Feldberg beinhaltet. Nach Meinung von Stefan Büchner erlebt man bei keiner anderen Veranstaltung des Naturschutzzentrums die Naturgewalten hier auf fast 1.500 Meter Höhe so hautnah wie bei einer Schneeschuhtour.

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Auch Vorträge sind im Angebot. „Wer bei dem Wort Vortrag etwas furchtbar Langweiliges erwartet, ist bei uns garantiert falsch“, sagt Stefan Büchner. „Bei unseren Präsentationen gibt es immer viel zu lachen – egal, ob sie sich an Erwachsene oder an Kinder richten.“
Für Schüler der Klassen 3 bis 13 eignet sich beispielsweise der einstündige Multimedia-Vortrag „Wintersport und Naturschutz“, der mögliche Konflikte und intelligente Lösungen aufzeigt. Und an Schüler ab 7. Klasse richtet sich der Vortrag „Mensch und Natur am Feldberg“. Dabei geht es darum, dass am Feldberg keine Käseglocke über die Natur gestülpt, sondern Naturschutz gemeinsam mit den hier lebenden Menschen und den Besuchern verwirklicht wird.
„An unseren Veranstaltungen, wie Führungen etc., haben Schulklassen einen Anteil von ca. 70 Prozent. Davon kommen
40 Prozent aus Grundschulen, 18 Prozent aus Realschulen und gut 32 Prozent aus Gymnasien“, so Stefan Büchner. „Viele dieser Klassen kommen natürlich aus der Region. Da es hier im Hochschwarzwald aber zahlreiche attraktive Jugendunterkünfte für Schulklassen gibt, haben wir auch viele Gruppen aus ganz Deutschland sowie auch aus Frankreich und der Schweiz.“
Was den Besuch von Schulklassen betrifft, so kann das Naturschutzzentrum, neben den vorhandenen Angeboten, auf ein breites Spektrum an Vertiefungsthemen eingehen. Lehrkräfte können daher mitteilen, wenn sie ein bestimmtes Thema ausführlicher behandelt haben möchten und das Team des Naturschutzzentrums versucht, das dann auch zu realisieren.

Kontakt
Haus der Natur am Feldberg
Dr.-Pilet-Spur 4
79868 Feldberg
Telefon 07676 – 9336 30
naturschutzzentrum@naz-feldberg.de
www.naz-feldberg.de

Autorin: © Katrin Mickel | Freie Texterin | www.katrin-mickel.de

 

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