Klassenfahrt nach „Elbflorenz“
Dresden mit seinen weltbekannten historischen Sehenswürdigkeiten hat auch
für Schulklassen viel Interessantes zu bieten
Erstmals im Jahr 1206 in erhaltenen Urkunden erwähnt, entwickelte sich Dresden zur kurfürstlichen, später königlichen Residenz und ist heute die Landeshauptstadt des Freistaates Sachsen.
Die Stadt liegt beiderseits der Elbe zu großen Teilen in der Dresdner Elbtalweitung – einer 45 Kilometer langen und 10 Kilometer breiten Aufweitung des Elbetals.
Zu den in der Nähe von Dresden befindlichen Großstädten zählen die ca. 80 bis
100 Kilometer entfernten Städte Chemnitz und Leipzig sowie Berlin, in ca. 200 Kilometer Entfernung. Und ca. 150 Kilometer südlich von Dresden liegt die tschechische Hauptstadt Prag.
Dresdens Betitelung als Elbflorenz findet ab Anfang des 19. Jahrhunderts Verwendung. Vom Ursprung her ist dieser Beiname als Würdigung der Kunstsammlungen Dresdens und seiner anmutenden Architektur gemeint. Auch die charakteristische Lage am Ufer der Elbe versprüht ein südländisches Flair.
Dresden Elbsilhouette Foto: © Christoph Münch, Dresden Marketing GmbH
Um Dresden im Überblick kennenzulernen, bieten sich Stadtführungen an. Diese können zu Fuß, mit dem Bus oder zu Wasser stattfinden.
In Dresden gibt es zahlreiche Anbieter von Stadtführungen, deren Angebote sich auch an Schulklassen richten.
Verschiedene Sehenswürdigkeiten Dresdens sind weltbekannt. Eine dieser berühmten Sehenswürdigkeiten ist die barocke, von 1726 bis 1743 erbaute, Dresdner Frauenkirche.
Während der Luftangriffe auf Dresden, in der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1945, wurde die Kirche schwer beschädigt und stürzte am Morgen des 15. Februar ausgebrannt in sich zusammen. In der DDR diente die Ruine als Mahnmal gegen Krieg und Zerstörung. Nach der Wende begann 1994 der originalgetreue Wiederaufbau des barocken Gotteshaues, der zwölf Jahre dauerte.
Bei der Wiedereröffnung am 30. Oktober 2005 wurde die Dresdner Frauenkirche als ein „Symbol des Sieges der Versöhnung über Krieg und Vernichtung“ gefeiert.
Schulklassen können die Frauenkirche im Rahmen unterschiedlicher Führungen erkunden.
Dresden, Neumarkt mit Frauenkirche Foto: © Frank Exß, Dresden Marketing GmbH
Ein weiteres bekanntestes Wahrzeichen von Dresden ist die Semperoper, benannt nach dem Architekten Gottfried Semper. Der prunkvolle Bau wird mitunter als schönstes Opernhaus Deutschlands bezeichnet.
Für Schulklassen werden altersgerechte Führungen durch das Opernhaus angeboten, wobei sich die Gästeführer auch nach bevorzugten Schwerpunkten richten.
Während der Führung entdecken die Schüler die prachtvollen Räumlichkeiten des Opernhauses und erfahren mehr über die Architektur und Geschichte der Semperoper. Unter anderem wird der glanzvolle Zuschauersaal mit über 1.300 Plätzen besichtigt.
Museumsinteressierte Dresden-Besucher finden in der sächsischen Landeshauptstadt mehr als 50 Museen, allein 15 unter dem Dach der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zählen zu den bedeutendsten Museen der Welt.
Ein wesentlicher Bestandteil der Museumsarbeit besteht in der Bildungs- und Vermittlungsarbeit. So gibt es unter anderem vielfältige thematische Angebote für Schulklassen.
Im Residenzschloss, welches zu den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden gehört, erhalten Schüler einen interessanten Überblick über die sächsische und internationale Kultur- und Kunstgeschichte.
Das Residenzschloss, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, baute man als „Residenz der Kunst und Wissenschaft“ wieder auf. Als spätbarockes Gesamtkunstwerk ist es in den ursprünglichen Räumen wieder erlebbar, so wie es August der Starke von 1723 bis 1730 als Ausdruck von Reichtum und absolutistischer Macht errichten ließ.
Es beherbergt das Münzkabinett und das Kupferstich-Kabinett sowie das Neue Grüne Gewölbe in der ersten Etage und das Historische Grüne Gewölbe im Erdgeschoss.
Das Grüne Gewölbe ist die in Europa umfangreichste historische Museumssammlung der ehemaligen Schatzkammer der Wettiner – von der Renaissance bis zum Klassizismus. Der Name stammt von den einst malachitgrün gestrichenen Säulen im Pretiosensaal, die heute mit Spiegeln ummantelt sind. Ein besonderes Exponat ist der Grüne Diamant, der größte geschliffene von Natur aus grüne Diamant.
Der weltbekannte Zwinger – ein Gebäudekomplex mit Gartenanlagen – zählt zu den bedeutendsten Bauwerken des Barock in Deutschland.
Hier sind mehrere Museen untergebracht: die Gemäldegalerie Alte Meister, der Mathematisch-Physikalische Salon und die Porzellansammlung.
Schulklassen, welche die Geschichte und Architektur des Dresdner Zwingers näher kennenlernen möchten, haben die Möglichkeit, eine Gruppenführung zu buchen.
Dabei können die Dauer der Führung individuell vereinbart und Wünsche zu den Schwerpunkten angeben werden, beispielsweise Architektur, Geschichte oder Orangenbäumchen.
Eins der meistbesuchten Museen in Dresden ist das 1912 gegründete Deutsche Hygiene-Museum Dresden. Dieses versteht sich nicht als ein Museum im herkömmlichen Sinn, sondern als öffentliches Forum für Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft.
Die Dauerausstellung – mit klassischen Exponaten, Medieninstallationen und vielen interaktiven Stationen – widmet sich dem „Abenteuer Mensch“. Hier können sich die Besucher auf eine Erlebnisreise zum eigenen Körper, zum eigenen Ich, zu den Gedanken und Gefühlen begeben.
Ein sehr bekanntes Objekt der Ausstellung ist die „Gläserne Frau“. In deren Inneren werden auf Knopfdruck u.a. die Blutbahnen, das Gehirn oder andere Organe angezeigt.
Das erlebnisorientierte Kinder-Museum „Unsere fünf Sinne“ ergänzt den zentralen Bereich des Museums. Kinder zwischen vier und zehn Jahren erfahren hier auf verschiedene Weise, wie die fünf Sinne eigentlich funktionieren.
Für Schulklassen bietet das Museum ein Führungs- und Bildungsangebot, welches sich an unterschiedliche Klassenstufen richtet.
Um die Verkehrszweige Eisenbahn, Straßenverkehr, Luftverkehr und Schifffahrt geht es im Verkehrsmuseum Dresden.
Auf 5.000 Quadratmeter Ausstellungs-fläche zeigt das 1956 eröffnete Museum Exponate zur Geschichte der einzelnen Verkehrszweige.
Das Ziel der museumspädagogischen Angebote des Verkehrsmuseums besteht darin, allen Besuchern einen interessanten und erlebnisorientierten Zugang zu den vielfältigen Facetten der Technikgeschichte zu bieten. Dieses umfangreiche Angebot richtet sich auch an Schulklassen unterschiedlicher Klassenstufen.
Panometer Dresden – Dresden im Barock Foto: © asisi / Tom Schulze
Eine weitere Sehenswürdigkeit Dresdens ist das Asisi Panometer Dresden. Dabei handelt es sich um einen ehemaligen Gasometer (Gasbehälter) in Dresden, in dem seit 2006 verschiedene Panoramabilder des Künstlers Yadegar Asisi ausgestellt werden.
Die Bezeichnung Panometer stellt eine Wortschöpfung des Künstlers dar und ist ein Kofferwort aus Panorama und Gasometer.
Dank ihrer Detailtreue, der räumlichen Perspektive und der beachtlichen Größe der Rundbilder erlauben die Panoramen von Yadegar Asisi den Betrachtern eine äußerst realistische Wahrnehmung.
Ab 28. April 2018 gibt es im Dresdner Panometer das knapp 3.000 Quadratmeter große Panorama „Dresden im Barock“ zu sehen, welches die Stadt in ihrer Prunk- und Glanzzeit zwischen 1695 und 1760 zeigt.
Der Rundumblick vom 15 Meter hohen Besucherturm sowie der 15-minütige Tag- und Nachtwechsel, der sowohl akustisch als auch optisch simuliert wird, vermitteln einen „lebendigen“ Eindruck der barocken Hochkultur der damaligen Zeit.
Unterstützt wird der Gesamteindruck durch eine begleitende Ausstellung.
Zu diesem Panorama gibt es für Schulklassen Führungen, wobei die Themenschwerpunkte dem Alter der Jugendlichen angepasst werden.
Über das Thema Elektromobilität informiert die Gläserne Manufaktur von Volkswagen in Dresden. Hier haben Schulklassen die Möglichkeit, im Rahmen einer Führung live zu erleben, wie der neue e-Golf entsteht.
Auf einem eigens eingerichteten Rundgang durch die Fertigung gelangen die Besucher bis auf wenige Meter an die Fertigungslinie heran und können ausgesuchte Montageschritte aus nächster Nähe verfolgen.
Und im Ausstellungsbereich „e-Erlebniswelt“ wird anhand von interaktiven Exponaten und Ausstellungsfahrzeugen gezeigt, wie alltagstauglich Elektromobilität bereits heute ist und wie die Mobilität der Zukunft aussieht.
Für Schulklassen gibt es in der Gläsernen Manufaktur außerdem das Angebot „Future Mobility Campus“ – ein Unterrichtsraum direkt in der Fertigung. Das Angebot richtet sich vor allem an Schüler der 3. bis 12. Klas-senstufen und behandelt Inhalte zu den Fächern Werken und Physik.
Eine 45-minütige, auf Kinder ausgerichtete, Führung durch die Manufaktur ergänzt die Schulstunde im e-Campus.
Die 1895 eröffnete Standseilbahn in Dresden ist eine weitere touristische At-
traktion der Stadt. Nicht nur die Standseilbahn als technisches Denkmal zieht viele Besucher an, sondern auch die schöne Lage am malerischen Loschwitzer Elbhang.
Auf nostalgische Art gelangen die Gäste vom Körnerplatz hinauf zum Stadtteil Weißer Hirsch. Dabei legt die Bahn 547 Meter zurück, überwindet 95 Höhenmeter und bezwingt eine maximale Steigung von
29 Prozent.
Von 1898 bis 1900 wurde die Dresdner Schwebebahn gebaut und ist die älteste ihrer Art in der Welt. Mit ihr können die Fahrgäste fast schwerelos die Stadt von oben erleben.
In fünf Minuten wird, nach 274 Meter Streckenlänge, die 84 Meter höher gelegene Aussichtsplattform auf der Loschwitzhöhe erreicht.
Als die älteste und größte Raddampfer-Flotte der Welt gelten die Schiffe der 1836 gegründeten Sächsischen Dampfschiffahrt. Befahren wird die Elbe von Dresden elbaufwärts durch die Sächsische Schweiz bis Bad Schandau und elbabwärts über Meißen bis nach Diesbar-Seußlitz.
Schulklassen, die eine Schiffstour unter-nehmen möchten, werden um vorherige Anmeldung gebeten.
Fotos:
Dresden Elbsilhouette Foto: © Christoph Münch, Dresden Marketing GmbH
Dresden, Neumarkt mit Frauenkirche Foto: © Frank Exß, Dresden Marketing GmbH
Panometer Dresden – Dresden im Barock Foto: © asisi / Tom Schulze
Autorin: © Katrin Mickel | Freie Texterin | www.katrin-mickel.de