Agentur Berlin kompakt

Berliner Mauer, Spreepark, Gärten der Welt

Für Berlininteressierte organisiert die Agentur Berlin kompakt Touren aller Art mit verschiedenen Schwerpunkten, speziell auch für Schulklassen

Berlin, als Deutschlands Hauptstadt, ist für die meisten Schulklassen der höheren Jahrgangsstufen das Ziel einer ihrer Klassenfahrten. Um Schulklassen die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu zeigen und die Geschichte des Ortes zu vermitteln, bieten verschiedene Unternehmen spezielle Führungen und Programme an, so auch die Agentur Berlin kompakt.

Historie

Die Agentur wurde im Jahr 2001 von Hans-Hermann Paaßens und Stefan Kniestedt gegründet, die noch heute Geschäftsführer des Unternehmens sind. „Stefan Kniestedt war bereits seit Mitte der 1990er Jahre als selbständiger Stadtführer tätig. Durch gemeinsame Erfahrungen in der Organisation von Gastspielen von Künstlern aus Asien bestanden besonders gute Kontakte in den asiatischen Raum“, berichtet Andreas Fritzsche. Der Wirtschaftswissenschaftler ist seit 2012 bei Berlin kompakt beschäftigt. „Somit begann unsere Agentur insbesondere mit der Betreuung und Führung fremdsprachiger Gäste und Delegationen in Berlin.“

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Regierungsviertel und Reichstag

Führungen durch das Regierungsviertel und in den Reichstag entwickelten sich schnell zum Schwerpunkt des Unternehmens. „Diese Führungen werden auch aktuell noch angeboten und entsprechend oft von Gruppen wie auch Einzeltouristen gebucht“, so Andreas Fritzsche. Im Laufe der Jahre erweiterte man das Angebot und so kamen unter anderem Mauerführungen, Führungen über den Jüdischen Friedhof, durch das Scheunenviertel und im Botschaftsviertel Berlin am Tiergarten hinzu. Seit Sommer 2013 bietet das Unternehmen alle Führungen auch verstärkt für Schulklassen an. Und in den letzten beiden Jahren wurde das Führungsangebot noch erweitert. Andreas Fritzsche: „Zu unseren neuen interessanten Angeboten gehören seit letztem Jahr die Führungen im Spreepark und seit diesem Jahr auch die Führungen in den Gärten der Welt, beides exklusiv.“ Betreut werden alle Führungen von qualifizierten Guides, die jeweils einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen, auf Interessen eingehen, und für Gruppen auch unterschiedliche Programme kombinieren.
„Schulklassen haben besonders Interesse an den Angeboten Berliner Mauer, Hitlers Berlin und der Parkführung Tempelhofer Feld“, informiert Andreas Fritzsche.

Mauertour

Die Berliner Mauertour für Schulkassen hat die Erinnerungen an eine geteilte Stadt zum Inhalt. Dabei geht es zu Fuß durch die Berliner Innenstadt, den ehemaligen Mauerstreifen entlang. Während der Tour erfahren die Teilnehmer Interessantes über verschiedene Schicksale im Schatten der Berliner Mauer, über den legendären Bahnhof Friedrichstraße oder die komplizierte Grenzlage des heutigen Regierungsviertels. Am „Spreesprung“ wird die alte Sektorengrenze überschritten und anschließend führt die Tour zur inoffiziellen Mauergedenkstätte am Reichstag, zum Brandenburger Tor und zum Potsdamer Platz. In der Nähe des Checkpoint Charlie gibt es dann das größte erhaltene Mauerstück der Stadt zu sehen. Außerdem erfahren die Teilnehmer hier mehr über den wohl berühmtesten innerstädtischen Grenzübergang.

Wilhelmstraße

Bei der Tour Hitlers Berlin – Führung zum Dritten Reich wird eine Reise zu den historischen Gebäuden und wichtigen Plätzen der Geschichte des Dritten Reiches im Berliner Stadtzentrum unternommen. Dazu zählen der Pariser Platz, die Wilhelmstraße, der Wilhelmplatz, der Ort des ehemaligen Führerbunkers, das Gebäude des ehemaligen Reichsluftfahrtministeriums sowie das Gelände der zentralen Einrichtungen des NS-Terrorapparats. „Mit dem Schwerpunkt Wilhelmstraße zeigen wir den Teilnehmern, wie es zur Diktatur kam, wer hierbei die entscheidenden Personen waren und wo das geschah“, erklärt Andreas Fritzsche. „Außerdem berichten wir darüber, was nach 1945 mit den wichtigsten Gebäuden passierte und wie mit diesem Erbe umgegangen wird.“

Tempelhofer Feld

Auf der Tour Tempelhofer Feld, einer Parkführung, erfahren die Teilnehmer nicht nur Interessantes zur wechselvollen Geschichte dieses historischen Ortes, sondern erhalten unter anderem Einblicke in die Überlegungen zur weiteren Entwicklung einer der größten innerstädtischen Freiräume Europas. Das Tempelhofer Feld war fast einhundert Jahre ein Flugfeld, nun bildet es zusammen mit dem Flughafengebäude ein weltweit einzigartiges Areal.
Der bereits seit 1923 existierende Flughafen Tempelhof spielt nicht nur eine bedeutsame Rolle bei der Entwicklung der Luftfahrt, er ist auch Ausdruck nationalsozialistischen Größenwahns, aber auch ein Symbol für die Freiheit und den Überlebenswillen einer geteilten Stadt. Denn berühmt machte den von den Nazis zwischen 1936 bis 1941 in monumentalen Ausmaßen neu errichtete Flughafen Tempelhof einst die Berliner Luftbrücke. Als vom 24. Juni 1948 bis 12. Mai 1949 die sowjetische Besatzung alle Straßen- und Eisenbahnverbindungen von den westlichen Besatzungszonen nach West-Berlin sperrte, versorgten die Westalliierten die Bewohner der Stadt mittels Flugzeugen, den sogenannt „Rosinenbombern“, und die landeten unter anderem auf dem Flughafen Tempelhof.
Die Guides informieren hier aber nicht nur über historische Fakten, sondern gehen unter anderem auf die zahlreichen Mythen des Flughafens ein, darauf, welche davon begründet sind und was ins Reich der Fantasie gehört. So erhalten die Teilnehmer während der Touren beispielsweise Antworten auf folgende Fragen: Warum gibt es so viele Legenden über den ehemaligen Flughafen Tempelhof? Sind wirklich kilometerlange Tunnel vorhanden, die in die Berliner Innenstadt führen? Wie viele unterirdische Etagen hat das Flughafengebäude? Ist auch das Flugfeld unterkellert?
„Wir erstellen für Schulgruppen auf Wunsch auch individuelle Touren zum Thema Tempelhofer Feld“, gibt Andreas Fritzsche Auskunft. „Der Schwerpunkt der Führung, wie beispielsweise Geschichtsüberblick, Stadtplanung oder Entwicklung, kann mit uns abgesprochen werden.“

für Schulklassen

Die Touren für Schulklassen haben eine Dauer von zwei Stunden, können jedoch nach Rücksprache auch angepasst werden. Auf einer Tour kann ein Guide bis zu 30 Schüler und vier Lehrkräfte in einer Gruppe führen. Geeignet sind die Touren für alle Klassenstufen, wobei die Zahl an Gruppen ab der 7. Klasse überwiegt.

„In den letzten Jahren haben wir uns besonders im Bereich Schulklassenführungen immer stärker engagiert und passen die Führungen auch gerne etwas an den Unterrichtsinhalt an, wie zum Beispiel Luftbrücke, Kalter Krieg, derzeitige Entwicklung“, so Andreas Fritzsche. „Hochschulen und Schulklassen machen nun ungefähr 30 bis 40 Prozent der gesamten Gruppenführungen aus, wobei die Klassen zum Großteil aus ganz Deutschland kommen, aber auch aus den Niederlanden, England und Frankreich.“

Informationen zu den einzelnen Touren sind auf den Internetseiten der Agentur zu finden. Und werden für Schulklassen Touren gebucht, dann erhalten diese bei Buchung eine Anfahrtsskizze zur besseren Orientierung mitgeschickt.

Autorin: © Katrin Mickel | Freie Texterin | www.katrin-mickel.de