EOS Erlebnispädagogik Freiburg

Sensibilisierung der Erlebnisfähigkeit

Bei Klassenfahrten von EOS-Erlebnispädagogik geht es um Lernen durch Erleben,
um eine Kultur des Herzens und Persönlichkeitsentwicklung

EOS-Erlebnispädagogik ist ein 2002 gegründeter Verein mit Hauptsitz im baden-württembergischen Freiburg. Als Namensgeberin der Organisation fungierte eine Gestalt aus der griechischen Mythologie: Eos – die Göttin der Morgenröte. „Symbolisch ist damit ein neuer pädagogischer Aufbruch und eine neue kulturelle Morgenröte gemeint, der wir uns verpflichtet fühlen“, erklärt Diplom-Pädagoge Dr. Michael Birn-thaler, einer der Geschäftsführer und Mitglied des Vorstandes. „Seit der Gründung von EOS wurden verschiedene Ideen und Konzepte entwickelt, welche die Kultur des Herzens fördern sollen. Dabei stehen nicht die Werte des Habens, der Intellektualismus und das Wissen im Fokus, sondern die Werte des Seins, der Entwicklung der Persönlichkeit und der Gemeinschaft, und das ganzheitliche Erleben. Diese Philosophie setzen wir an allen unseren Standorten und in sämtlichen unserer Projekte um.“

Gab es im Gründungsjahr des Vereins nur einen festen Mitarbeiter, so zählen heute 40 festangestellte und ca. 100 freie Mitarbeiter zum Team. Aber nicht nur die Mitarbeiterzahl hat sich vergrößert: „Durch die hohe Nachfrage konnten wir seit der Gründung ein jährliches Umsatzwachstum von ca. 40 Prozent verzeichnen“, freut sich Michael Birnthaler. „Und neben unserem Hauptsitz in Freiburg gehören inzwischen weitere EOS-Standorte zu unserer Organisation, wie zum Beispiel in Berlin, Dresden, Überlingen und Ravensburg.“

Erste Klassenfahrten wurden vom Verein 2004 durchgeführt. Zehn Jahre später waren es schon 100 Fahrten pro Jahr. „Bezüglich unserer Klassenfahrten setzen wir nicht nur auf das übliche Action- und Fun-Programm oder das schlichte Anhäufen von Erlebnissen. Vielmehr geht es bei uns um die Kultivierung der Erlebnisfähigkeit“, so Michael Birnthaler. „Was die Planung und Durchführung von Klassenfahrten betrifft, orientieren wir uns an den Bedürfnissen der jeweiligen Gruppe. Und als Einrichtung mit eigenem Ausbildungslehrgang stellen wir den Klassen gut qualifizierte Mitarbeiter zur Seite, die dann unter Beachtung der Sicherheitsaspekte das Tagesgeschehen übernehmen.“

Reiseziele können in ganz Deutschland oder auch international ausgewählt werden, und Reisetermine sind das ganze Jahr über möglich. Die Dauer einer Klassenfahrt, die jeweils Übernachtung, Verpflegung, Programm und Material beinhaltet, reicht von 3 bis zu 14 Tagen. Auch Programme mit kürzerer Dauer sind möglich: die sogenannten „Erlebnistage“.

Bezüglich der Klassenfahrtenangebote, die sich jeweils an unterschiedliche Klassenstufen richten, stehen verschiedene zur Auswahl.
Eines der Angebote nennt sich „Prima Klima“. Bei diesem Angebot, welches sich für Schüler ab der 5. Klasse eignet, geht es um gewaltfreie Kommunikation, aktives Zuhören, Kooperationsfähigkeit, Aggressionsabbau und Streitschlichtung.

Das Angebot „Kanu-Abenteuer“ wurde für Schüler der 7. bis 13. Klasse entwickelt. Zu den Orten der Durchführung gehören beispielsweise die Mecklenburgische Seenplatte, das Altmühltal oder verschiedene Flüsse im In- und Ausland. Die Schüler lernen während dieser Klassenfahrt das Canadier-fahren. Aber auch Naturkunde, Koopera-tionsspiele, Wetter- und Wasserkunde sowie das Erlernen des Umgangs mit Karte und Kompass sind Inhalte des Programms.

Für Schüler ab Klasse 8 konzipierte man das Angebot „Weltenwandler“. Dabei sind Bogenschießen, Fechten, Niedrigseilgarten und Rollenspiele nur einige der Programmpunkte. „Auf dieser Klassenfahrt geben wir den Schülern die Chance, ein Gespür für ihre Mission zu entwickeln, um dadurch das Fundament zu legen, auf dem dann später ein echter Weltenwandler heranwachsen kann“, informiert Michael Birnthaler.

Foto: EOS-Erlebnispädagogik e.V.

Sämtliche Klassenfahrten können auch in den zwei vereinseigenen Schullandheimen stattfinden. Michael Birnthaler: „Unsere erste eigene Unterkunft, das Schullandheim Leiselheim in Sasbach, wurde zu Ostern 2012 eingeweiht. Mit viel Aufwand und originellen Ideen haben wir eine ehemalige Dorfschule umgebaut und sind stolz auf die besondere Innengestaltung mit großen Bildern, die die Helden der Weltgeschichte darstellen.“
Das Haus, gelegen am Fuße des alten Vulkanberges Kaiserstuhl am Rhein, verfügt über 43 Betten, aufgeteilt auf 9 Schlafräume. Weiterhin gibt es 2 Dusch- und 2 Waschräume sowie 2 Gruppenräume. Für die Freizeit können beispielsweise eine Turnhalle, eine Theaterbühne, Sportplätze, Plätze zum Grillen und ein zum „Spielebad“ umgebautes Schwimmbad genutzt werden. Und auf dem großflächigen Außengelände ist ausreichend Platz für erlebnispädagogische Spiele vorhanden.

Die zweite vereinseigene Einrichtung, das Tagungszentrum EOS-Allerheiligen in Oppenau im Nordschwarzwald, öffnete im Sommer 2014 ihre Pforten. „2013 erhielten wir die Chance, die bekannte ehemalige Klosteranlage Allerheiligen zu erwerben“, erzählt Benjamin Hamm, ausgebildeter Sport- und Waldorflehrer und ebenfalls Vorstandsmitglied des Vereins. „Wir waren von Beginn an beeindruckt von der Ruhe und dem Frieden, die an diesem Ort sofort spürbar sind. Hier gibt es zum Beispiel auch keinen Handyempfang, was für viele Schüler eine gesunde Herausforderung ist.“

In Allerheiligen stehen den Gästen auf dem ca. 100. 000 Quadratmeter großen Gelände, rund um die Klosterruine verteilt, unter anderem ein Gruppenhaus und zwei Gästehäuser zur Verfügung. Darüber hinaus ist eine Seminarhalle mit mehreren lichtdurchfluteten Seminarräumen, Cafeteria und Lounge vorhanden. Außerdem befinden sich auf dem Gelände eine Kirche und eine Gaststätte.

Schulklassen können im Gästehaus Löwenherz und im Gruppenhaus Barbarossa übernachten.
„Unser Gästehaus Löwenherz wurde liebevoll mit antiken Möbeln eingerichtet“, berichtet Benjamin Hamm. „Es definiert sich durch seine hohen Räume und die stilgerecht eingerichteten Badezimmer. Die Gestaltung des Hauses im Jugendstil und das ausgefallene Bilderprogramm sorgen für ein besonderes Flair und greifen die Historie des Ortes auf.“ Im Gästehaus, mit 22 Betten in Einzel- und Doppelzimmern, sind alle Zimmer mit Dusche und WC ausgestattet. Es gibt eine Selbstversorgerküche sowie einen Aufenthaltsraum.

Das dreistöckige Gruppenhaus Barbarossa verfügt über 70 Betten, verteilt auf Ein- bis Vier-Bettzimmer. Auch sind im Haus zwei Selbstversorgerküchen und zwei Aufenthaltsräume vorhanden. „Unser Gruppenhaus ist gut für eine große oder zwei kleine Gruppen geeignet“, sagt Benjamin Hamm. „Was die Verpflegung betrifft, so handelt es sich bei den Küchen im Gruppenhaus um Selbstversorgerküchen. Gruppen, die Halb- oder Vollpension erhalten möchten, können diese von der gleich nebenan liegenden Gaststätte beziehen.“

Direkt vor den Toren von Allerheiligen kann der Nationalpark Schwarzwald besucht werden. Dieser wurde, als erster Nationalpark von Baden-Württemberg, Anfang 2014 gegründet. Und nur wenige Gehminuten vom Tagungszentrum entfernt befinden sich die Allerheiligen Wasserfälle. Der Lierbach fällt hier in natürlichem Fall über sieben Stufen insgesamt dreiundachtzig Meter in die Tiefe. Zu den Wasserfällen führt auch ein abwechslungsreicher Sagenrundweg mit schönen Aussichtspunkten.
Im Winter sind in der näheren Umgebung zudem Skilifte und Loipen zu finden.