Ponyhof Naeve in Groß Wittensee

Landidylle mit Lerneffekt

Seit 40 Jahren gibt es den Ponyhof Naeve in Groß Wittensee (Schleswig-Holstein). Außerhalb der Ferien haben hier Schulklassen die Möglichkeit, das ungezwungene Landleben kennenzulernen und Reitunterricht zu erhalten.

Aufgebaut wurde der Ponyhof 1978 vom Pferdewirtschaftsmeister Klaus-Detlef Naeve und seiner Frau Elke. Nach deren Auskunft gab es damals in Schleswig-Holstein nur zwei bis drei Ponyhöfe, gegenüber heutzutage, wo es um die einhundert sein sollen. Es war also eine Marktlücke. Und seit Anfang an war der Betrieb speziell auf Kinder und Jugendliche zugeschnitten. Klassenfahrten sind auf dem Ponyhof Naeve bereits seit 40 Jahren ein Thema.
„Das Besondere, damals wie heute, sind für die Stadtkinder die Natur, der Umgang mit den Tieren und Pferden, unser Seegrundstück, Lagerfeuer mit Stockbrot, das familiäre Zusammenleben auf dem Hof, gemeinsame geregelte Mahlzeiten oder selbstgebackener Kuchen am Nachmittag. Jetzt kommen auch schon die Kinder der ersten Gäste zu uns“, berichtet Birgitt Naeve-Wischatta. Die gelernte Krankenschwester und Ausbilderin in der Hauswirtschaft zog vor fünfzehn Jahren extra aus Australien zurück nach Deutschland, um ihre Eltern abzulösen und den Familienbetrieb zu übernehmen. Seit 2005 leitet die 54-Jährige den Hof, gemeinsam mit ihrer Familie und einem qualifizierten Team. Ihre beiden Brüder, bekannte Springreiter, hatten sich für die Arbeit mit Springpferden entschieden.

Zu finden ist der Ponyhof Naeve mitten in Schleswig-Holstein, im Dorf Groß Wittensee, einer Gemeinde im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Der Hof liegt in der reizvollen Landschaft des 1970 gegründeten Naturparks Hüttener Berge, direkt am 1.000 Hektar großen Wittensee. Die Eckernförder Ostseebucht mit ihren schönen Stränden befindet sich in ca. acht Kilometer Entfernung, bis zur Nordsee braucht man mit Bus oder Auto ungefähr eine Stunde und auch Hamburg ist nur ca. eine Stunde von Groß-Wittensee entfernt.

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Landidylle auf dem Ponyhof Naeve

Foto: Ponyhof Naeve

Kinder und Jugendliche können auf dem Ponyhof das ungezwungene Landleben kennenlernen und Reitunterricht erhalten. Reitunterricht gibt es für Anfänger und auch für Fortgeschrittene. Neben elternfreien Reiterferien innerhalb der Schulferien, für Sechs- bis Sechzehnjährige, werden außerhalb dieser Zeit auch Klassenfahrten angeboten.
Übernachtet wird im Kinderhotel, zu welchem drei Gebäude gehören. In denen stehen den Gästen insgesamt 100 Betten zur Verfügung. „Jedes unserer Zwei-, Vier- und Sechsbettzimmer ist mit eigenem Bad und WC ausgestattet“, erklärt die Hofbetreiberin.
Für die Freizeitgestaltung können verschiedene Spiel- und Sportmöglichkeiten genutzt wer-den, wie Spielplätze, ein Fußball- und Volleyballplatz, ein eigener Seezugang mit Badestelle, ein großer Gemeinschaftsraum mit Tischtennis, Tischfußball und anderen Spielgeräten, Spielräume, ein kleines Kino, drei große Trampoline und sogar eine Go-Kart-Bahn. Eine Discoanlage ist ebenfalls vorhanden. Im Gemeinschaftsraum finden auch Partys statt – mit Theater, Tanz, Disco und Playbackshow.
Auf dem Hofgelände befinden sich zudem eine Reithalle und vier Außenreitplätze.

Zu den tierischen Bewohnern des Hofs zählen Ziegen, Schafe, Kaninchen, Meerschweinchen und Katzen, die alle gestreichelt werden dürfen. Und natürlich gehören Ponys zum Hof: 55 Ponys in allen Größen, Rassen und Farben. Sie leben artgerecht den gesamten Sommer über auf den Weiden ganz in der Nähe des Wittensees, in Lauf- oder Offenstallhaltung. „Unsere Ponys zeichnen sich durch Gelassenheit aus. Es sind zutrauliche Tiere. Das ist von großem Vorteil, da viele Schüler aus Großstädten kommen und noch nie ein Pferd angefasst haben“, erzählt Birgitt Naeve-Wischatta.

Neben den Kindern, Jugendlichen und Schulklassen zählen aber auch Familien zu den Besuchern des Ponyhofes. In einem urigen, unmittelbar neben dem Hof befindlichen Bauernhaus wurden für sie Ferienwohnungen geschaffen.

Hinsichtlich der Verpflegung kann zwischen Frühstück, Halb- und Vollpension oder Selbstverpflegung gewählt werden. Gekocht wird direkt auf dem Hof. Birgitt Naeve-Wischatta: „Ich koche mit meinem Team selbst, ohne Schweinefleisch, und auf Allergien wird natürlich Rücksicht genommen.“ Auch Grillabende sind möglich. Dafür steht eine Lagerfeuerstelle direkt am See zur Verfügung.

„Für Klassenfahrten haben wir ein abwechslungsreiches, fünftägiges Programm zusammengestellt“, so die Hofbetreiberin. „Tagsüber werden Reitstunden gegeben, hofinterne Turniere veranstaltet und viele Ausritte unternommen.“
Etwas Besonderes für die Gäste ist jeweils der Ausritt mit den Pferden in den Wittensee. Lehrer und Betreuer können beim Reiten auch mitmachen. „Wir haben für alle, ob groß oder klein, das geeignete Pony oder Pferd im Stall“, versichert Birgitt Naeve-Wischatta. „Die Schüler können für den Aufenthalt, falls vorhanden, eine eigene Reitausrüstung mitbringen, aber es genügen auch eine enganliegende Jeanshose, ein paar wetterfeste Schuhe und für den Kopf ein Fahrradhelm, statt einer Reitkappe. Im Bedarfsfall sind Reitersachen auf dem Hof ausleihbar.“
Ab 2019 werden auch Klassenfahrten ohne Reitprogramm angeboten.
In der Regel sind jeweils drei Schulklassen auf dem Hof zu Gast. Jede Klasse wohnt in einem eigenen Haus und hat einen eigenen Raum zum Essen. Zudem erhält jede Klasse ihre eigene Reitlehrerin und jeder Schüler ein festes „Pflegepony“.

Neben den Programmen auf dem Reiterhof bieten sich auch Ausflüge in die Umgebung an, wie zum Beispiel eine Besichtigung der 1972 als Kulturdenkmal eingetragenen Windmühle „Auguste“ in Groß Wittensee. Sie ist eine Kellerholländer von 1874 und seit der Restaurierung in den Jahren 1998 bis 2001 wieder mit Windrose und Jalousieflügeln ausgestattet. Im Rahmen einer Mühlenführung erfahren die Besucher mehr über die Funktion und Handhabung von Sichter, Haferquetsche, Elevator, Kuchenbrecher und Windfege.
Der Natur-Hochseilgarten Altenhof befindet sich in einem Buchenwald nahe der Ostsee an der Eckernförder Bucht. Hier sind auch Teamtrainings für Schulklassen möglich.
Mehr über die Welt der Wikinger erfahren Besucher des Wikingermuseum Haithabu in Busdorf, welches ca. 25 Minuten Fahrzeit von Groß Wittensee entfernt liegt. Dieses Museum widmet sich der Archäologie und Geschichte der Siedlung Haithabu und präsentiert seinen Besuchern ein modernes Ausstellunghaus sowie ein historisches Gelände, wo sieben Häuser und eine Landebrücke nach originalen Funden rekonstruiert wurden.
Zu den beliebten Sehenswürdigkeiten der Stadt Schleswig gehört die rund 1.000 Jahre alte Fischersiedlung Holm, mit ihren kleinen liebevoll gepflegten Häuschen und den schmalen Gassen.
Im Tierpark von Gettorf, eine der bekanntesten zoologischen Anlagen in Schleswig-Holstein, können Besucher Tiere ganz nah erleben. Außerdem befindet sich auf dem Tierparkgelände ein „verrücktes Haus“, welches vollkommen auf dem Kopf steht und trotzdem vollständig eingerichtet ist. Beim Weg durch das Haus wird der Gleichgewichtssinn gefordert.
Ebenso sind Tagestouren in die Region möglich, für deren Planung das Hofteam mit entsprechenden Vorschlägen behilflich ist.

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Kontakt
Ponyhof Naeve
Dorfstraße 23
24361 Groß Wittensee
Telefon 04356 – 862
info@ponyhof-wittensee.de
www.ponyhof-wittensee.de

Foto: Ponyhof Naeve

Autorin: © Katrin Mickel | Freie Texterin | www.katrin-mickel.de

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