Mit der Klasse an die Ostsee
Segeln, Surfen, Kajakfahren, Baden – das alles und noch mehr Möglichkeiten bieten sich den Gästen des Maritimen Jugenddorfes Wieck (Mecklenburg-Vorpommern). Seit über 15 Jahren organisiert das Majuwi für Schulklassen komplette Aufenthaltsprogramme.
Weit ab vom Bade- und Touristenrummel, in einer der ursprünglichsten Küstenregionen Deutschlands, befindet sich das Maritime Jugenddorf Wieck, kurz Majuwi genannt, im schönen Fischerdorf Wieck. Das Jugenddorf liegt in unmittelbarer Nähe der alten Universitäts- und Hansestadt Greifswald, zwischen den Inseln Rügen und Usedom, direkt am Strand des Greifswalder Boddens.
Entstanden ist das heutige Jugenddorf aus den Bauten der ehemaligen GST-Marineschule „August Lütgens“. Als deren Gebäude damals aus städtischem Besitz verkauft werden sollten, waren sich die späteren Betreiber der Einrichtung schnell einig: Wo, wenn nicht hier, könnte ein maritimes Jugenddorf errichtet werden, welches diesen Namen auch verdient.
Nach aufwendigen Sanierungen und dem vollständig neuen Ausbau aller vier Gebäu-de, wurde schließlich im Sommer 2003 das Maritime Jugenddorf Wieck eröffnet.
Foto: Majuwi, © Progress4
Heute verfügt die Anlage über ein Hauptgebäude und ein Bettenhaus mit insgesamt über 330 Betten in 78 Gästezimmern. Sämtliche Zimmer, ob Einzel-, Doppel- oder Mehrbettzimmer, sind ausgestattet mit eigenem Bad mit Dusche und WC.
Zwischen den beiden Häusern befindet sich eine Mehrzweckhalle für Sport, Kultur und Veranstaltungen.
Innen und außen sind vielfältige Freizeitbereiche vorhanden. Es gibt Räume mit Billardtischen, Fernsehern, Kicker, Internet sowie einen Disko-, einen Tischtennis- und einen Freizeitraum.
Und im Außenbereich stehen den Gästen insgesamt 15.000 Quadratmeter Gelände mit Liegewiese, Sport- und Freizeitanlagen zur Verfügung. Unmittelbar an das Gelände des Jugenddorfes grenzt ein Strandbad mit ausgedehnter Flachwasserzone, welches während der Sommermonate von Rettungsschwimmern betreut wird.
„Unser Majuwi ist selbstverständlich behindertengerecht“, erzählt Thomas Schindler, Geschäftsführer des Jugenddorfes. Als einer der drei Gesellschafter ist er seit der ersten Stunde im Jugenddorf tätig und heute hauptsächlich für das Marketing zuständig. „Im Bettenhaus ist das gesamte Erdgeschoss barrierefrei, vier Zimmer haben verbreiterte Türen und spezielle Bäder für Rollstuhlfahrer. Der Speisesaal und die hauseigene Gastronomie Marineschule sind über einen Treppenlift erreichbar. Und auch der Freizeitbereich ist ebenerdig barrierefrei zugänglich.“
Veränderungen und Modernisierungen erfolgen im Jugenddorf ständig. So ist in den Jahren seit der Eröffnung beispielsweise der Freizeitbereich umgestaltet und erweitert worden, ein Kinderspielplatz kam hinzu, einer der Seminarräume erhielt eine technische Aufwertung, und ein separates Lehrerzimmer wurde geschaffen. „Es wird ein großer Aufwand betrieben, um den guten Zustand unserer Einrichtung zu erhalten“, versichert Kirstin Brüchner, die ebenfalls bereits seit der Eröffnung des Jugenddorfes zum Team gehört und seit 2007 als Geschäftsführerin ihren Kollegen Thomas Schindler unterstützt. „In 2017 wurde zum Beispiel für über 40.000 Euro ein neuer und moderner Spielplatz auf unserem Gelände errichtet. Und 2018 erfolgte, für mehrere tausend Euro, eine Verbesserung des Schallschutzes auf den Fluren im Bettenhaus.“
„Für die besondere Qualität wurde unsere Einrichtung im Rahmen des Qualitätsmanagements Kinder- und Jugendreisen des Bundesforums für Kinder- und Jugendreisen e.V. wiederholt mit 4 Sternen ausgezeichnet“, freut sich Thomas Schindler.
Um die Gäste kümmern sich sechs ständige Mitarbeiter und während der Saison sind hier bis zu zwanzig Angestellte beschäftigt, viele davon schon seit Jahren.
Verpflegt werden die Gäste des Jugenddorfes durch die hauseigene Küche. Gegessen wird, in bis zu 3 Durchgängen, im Speisesaal mit einer großen Fensterfront gen Süden.
Foto: Majuwi, © Progress4
Zu den Gästen des Jugenddorfes zählen – neben Sport- und Kulturvereinen, Chören und Orchestern, Firmen, Familien und Einzelreisenden – hauptsächlich Schulklassen. Schon seit der Eröffnung richteten die Betreiber des Jugenddorfes ihren Blick vorrangig auf Aktiv-Klassenfahrten. „Wir haben mittlerweile unter den Schulen viele langjährige Gäste, die uns die Treue halten“, berichtet Thomas Schindler. „Die Schulklassen kommen inzwischen von überall aus Deutschland, viele natürlich aus den östlichen Bundesländern, aber eben auch aus Hamburg, Bremen oder München und Stuttgart. Das Alter der Schüler bewegt sich dabei vom Grundschul- bis hin zum Gymnasialalter.“
Aufgrund der geeigneten Umgebung des Jugenddorfes reicht das Freizeitangebot von Segeln und Surfen über das Mitfahren auf Segelschiffen und Kuttern bis hin zu Kajaktouren oder Drachenbootfahren auf dem Ryck (einem 30,7 Kilometer langen Fluss in Vorpommern, der im Fischerdorf Wieck in den Greifswalder Bodden mündet).
Das Drachenbootfahren beispielsweise ist ein geeigneter Sport für Gruppen jeden Alters, und die Gäste des Jugenddorfes können für 2 bis 3 Stunden in diesen Sport „reinschnuppern“. Am Heck steht ein erfahrener Steuermann, und aus dem Bug gibt ein Trommler den Takt für die 16 bis 24 Paddler an. Diese treiben das Boot mit Stechpaddeln voran und bringen es dabei auf bis zu 90 Schläge pro Minute. Paddeln und trommeln müssen die Teilnehmer.
In Zusammenarbeit mit einem Kooperationspartner im Bereich Erlebnispädagogik sind in den letzten Jahren auch Angebote wie Klettern im Kletterwald Greifswald oder Floßbau mit anschließender Wettfahrt hinzugekommen.
Foto: Majuwi, © Progress4
Aber nicht nur sportliche Aktivitäten sind möglich, sondern ebenso Erkundungsgänge durch die Orte Eldena und Wieck, Erkundungsreisen nach Rügen und Usedom oder naturkundliche Führungen durch die einmalige Boddenlandschaft. „Gern werden auch Ausflüge nach Stralsund ins Meeresmuseum sowie nach Peenemünde zur Phänomenta und in das Historisch Technische Museum unternommen“, gibt Kirstin Brüchner Auskunft. „Und in Greifswald sind Stadtführungen, auch die Nachtwächterführung, und Führungen in der Universität und im Pommerschen Landesmuseum beliebt. Auch Besuche des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik in Greifswald sowie des ehemaligen Kernkraftwerks in Lubmin werden immer beliebter. Auf Wunsch werden alle diese Aktivitäten durch das Majuwi-Personal organisiert und koordiniert.“
Für den Besuch von Schulklassen bietet das Jugenddorf, abgestimmt auf Alter, Klassenstärke, Aufenthaltsdauer und Jahreszeit, verschiedene Komplettpakete. Mit diesem Angebot will man dem Lehrpersonal einen Großteil der oft aufwendigen Organisationsarbeit abnehmen. Die Mitarbeiter der Einrichtung sind der Meinung, dass Kinder und Jugendliche, die ihre Zeit aktiv gestalten und sinnvoll verbringen, weitaus angenehmer zu betreuen sind.
Maritimes Jugenddorf Wieck
Yachtweg 3
17493 Greifswald/Wieck
Telefon 03834 – 83029 50
info@majuwi.de
www.majuwi.de
Fotos: Majuwi, © Progress4
Autorin: © Katrin Mickel | Freie Texterin | www.katrin-mickel.de