„Über drei steile Eisentreppen gelangt man anschließend in die Große Halle, dem größten Raum der Höhle, wo u.a.
riesige Steinblöcke zu sehen sind, die in längst vergangenen Zeiten von der Decke herunterstürzten. Heute hat die
Decke eine Gewölbeform und soll sehr stabil sein. In der Mitte der Halle befindet sich auf dem Boden „ganz
gefährlicher“ Höhlenlehm. Dieser Bereich ist daher abgesperrt, denn falls man da hinein tritt, zöge einem der Lehm
zuerst die Schuhe und dann die Strümpfe aus und man müsste die restliche Höhle barfuß erkunden.
Rillen und schwarze Färbungen an den Wänden in dieser Halle zeugen davon, dass es hier früher mal einen See gab.
Noch weiter unter der Erde, in 55 Meter Tiefe, befindet sich die Kleine Halle, in welcher besonders die beiden
Auswüchse aus den gegenüberliegenden Wänden auffallen: Überreste versteinerter Schwammriffe aus der Jurazeit. Eine
weitere Besonderheit in dieser Halle: im Gegensatz zur Großen Halle gibt es hier kein Tropfwasser.
Auch an einigen der insgesamt 13 Schächte ganz unterschiedlicher Art kommen die Besucher vorbei. Manche Schächte
haben viele Bögen und Ausbuchtungen, in anderen gibt es sogar Tropfsteine zu sehen. Den Geologen verhalf die
Orientierung der Gänge und Schächte, das Alter und die Entstehung der Tiefenhöhle mit der geologischen Geschichte
der umgebenden Alblandschaft in Verbindung zu bringen. Neben dem erdgeschichtlichen Aufbau der Mittleren Alb, ist
anhand der Laichinger Tiefenhöhle zusätzlich der etwa fünf Millionen Jahre dauernden Verkarstungsprozess
nachzuvollziehen.
Die Begehung der Tiefenhöhle kann durch einen Besuch im Museum für Höhlenkunde ergänzt werden. Das Museum ist
inhaltlich auf die Karst- und Höhlenkunde (Speläologie) und ihre Teildisziplinen ausgelegt. Im Vordergrund der
Ausstellung stehen das Phänomen „Höhle“ und die Beziehung zwischen Mensch und Höhle. Ebenso wird in der Ausstellung
auf die Voraussetzungen zur Entstehung von Karsthöhlen eingegangen, der geologische Werdegang eines Höhlensystems
beschrieben und schließlich die Stellung von Höhlen als wesentliches Element der Karstlandschaft erklärt.
Damit die Besucher nach dem Gang durch die Tiefenhöhle auf eigene Faust die Albhochfläche mit ihren Karsterscheinungen
erwandern beziehungsweise erkunden können, wurde ein 11,5 Kilometer langer Karstkundlicher Wanderweg angelegt.
Dieser beginnt bei der Laichinger Tiefenhöhle und führt durch die für die mittlere Schwäbische Alb typische
Kuppenlandschaft, vorbei an Trockentälern, Erdfällen und Hülen. So bekommen die Wanderer auch eine der größten
Dolinen auf der Schwäbischen Alb zu sehen – die Vogts Grub, mit einem Durchmesser von 50 Meter und einer Tiefe von
10 Meter. Auf dem Weg liegt zudem der Hohle Stein – eine aus einer einzigen Halle bestehende Höhle mit 260
Quadratmetern Grundfläche.
Informationsmaterial über die Tiefenhöhle, das Museum und eine Wegbeschreibung für den speziellen Wanderweg gibt
es zum einen vor Ort und zum anderen sind auf den Internetseiten der Tiefenhöhle ausführliche Darstellungen zu
finden, sogar ein virtueller Museums- und Höhlenrundgang.
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Höhlen- und Heimatverein Laichingen e.V.
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