(aus Heft 1/2013)
Zum Museumsbesuch gehört außerdem eine Führung durch den originalen Atomschutzbunker unter dem Kudamm Karree,
dessen Existenz der Berliner Bevölkerung trotz der zentralen Lage weitgehend unbekannt blieb. Der Atomschutzbunker,
bestehend aus zwei Schutzräumen, wurde in den 1970er Jahren zur Zeit des Kalten Krieges im Auftrag der Bundesrepublik
Deutschland errichtet und konnte der Zivilbevölkerung im Ernstfall Schutz bieten und 3.592 Menschen vierzehn Tage
lang mit Lebensmitteln, Luft und Wasser versorgen. Seit 1999 ist der Strahlenschutzbunker – genau 25 Jahre nach
seiner Fertigstellung – der Öffentlichkeit zugänglich.
Im Eingangsbereich des Museums erleben die Besucher in einer Multivisions-Intro-Show acht Jahrhunderte in vier
Minuten und erhalten somit im Zeitraffer einen ersten Einblick in die aufregende Geschichte der deutschen Hauptstadt.
Auf einer 25 Quadratmeter großen Leinwand ziehen in schneller Folge Zeichnungen, Gemälde, Fotomontagen und Jahreszahlen
vorbei – von der Gründung Berlins anno 1237 bis zum Fall der Berliner Mauer 1989.
An den Intro-Raum schließt sich der Zeittunnel an, der das Rückgrat des Museums bildet. Besucher lernen auf der
informativen und unterhaltsamen Tour durch die Historie der Stadt die wesentlichen Berliner Entwicklungen,
Begebenheiten und Personen aus Politik, Kultur und Gesellschaft kennen: Gestalten wie die Raubritter von Quitzow
oder den Großen Kurfürsten, aber auch weniger bekannte wie die schöne Gießerin oder Karl Ludwig von Hinckeldey;
Ereignisse wie die erste Grüne Woche in Berlin oder den Flugversuch von Otto Lilienthal.
Vom Zeittunnel gelangt man in die jeweiligen Themenräume.
Die „Zeitreise“ führt vom Berlin als Handelszentrum im Mittelalter bis zur Reformation, von der Regentschaft
Friedrich II. bis zur Industrialisierung, vom Niedergang des Kaiserreichs bis in die wilden 20er Jahre, von der
Nazi-Herrschaft bis zur Blockade, zum Mauerbau und zum Mauerfall.
Schulklassen und Gruppen können das Museum und den Atomschutzbunker im Rahmen von vorher anzumeldenden Führungen
kennenlernen, wobei speziell geschulte Story-Guides die historischen Fakten erläutern. Dabei stellen sich die Guides
auf das jeweilige Leistungsniveau der Gruppe ein. Die ca. zweistündigen und in dreizehn Sprachen angebotenen
Führungen erfolgen inklusive der halbstündigen Tour durch den Atomschutzbunker. Untergliedert sind die
Führungsangebote in eine Überblicksführung und eine Schwerpunktführung. Letztere ermöglicht, neben dem allgemeinen
Rundgang, zusätzlich die Vertiefung eines bestimmten Themenkomplexes und eignet sich beispielsweise als Ergänzung
zu bereits im Unterricht behandelten Themen. Eine inhaltliche Beschreibung der einzelnen Schwerpunktführungsthemen
gibt es in der 46 Seiten umfassenden, kostenfrei erhältlichen Lehrermappe, die eigens für den Besuch von Schulklassen
erstellt und im Januar dieses Jahre komplett überarbeitet wurde. Daneben beinhaltet dieses zielgruppenorientierte
Bildungsangebot, das sich an den Lehrplänen orientiert, unter anderem auch Informationen und Erläuterungen zu den
Themenräumen und zum Seminarangebot. Denn ergänzend zur Ausstellung selbst will man junge Menschen mit verschiedenen
Projekten zur Diskussion über geschichtliche Ereignisse anregen. In diesem Zusammenhang werden Seminare durchgeführt,
in denen sich die Schülergruppen unter der Leitung der Story-Guides intensiv mit der Berliner Geschichte und den
aktuellen Bezügen wichtiger historischer Ereignisse auseinandersetzen. Auch Schwerpunktführungen sind als Seminar
organisierbar: zwei Stunden Führung plus eine Stunde Unterricht.
Überdies enthält die Lehrermappe eine Geschichts-Rallye, die speziell für Schulklassen entwickelt wurde, damit diese
die Ausstellung selbständig und ohne Führung erkunden können. Die in drei unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen und
in mehreren Sprachen angebotene Rallye besteht aus Fragebögen, welche die Schüler während des Rundgangs bearbeiten
müssen. Ebenso finden die Pädagogen in der Lehrermappe die Antworten auf die Fragen der Rallye.
Mit diesem pädagogischen Programm will man nicht nur über das Bildungsangebot informieren, sondern auch einen
interessanten Anreiz für eine mögliche Vor- und Nachbereitung des Museumsbesuches im Unterricht bieten.
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